Es gehört zu den erstaunlichsten Phänomenen der Wissenschafts- und Disziplinentwicklung, daß, obwohl die Technik seit geraumer Zeit zu einer der bestimmenden Größen moderner Gesellschaften geworden ist, es bis heute keine ausgereifte Soziologie der Technik gibt. Dieser Band soll dazu beitragen, wenigstens in Ansätzen die bezeichnete Lücke zu schließen.
Das Spektrum der hier vorgestellten Arbeiten ist breit angelegt: Überlegungen zu einer Theorie der Technik, historisch-soziologische Analysen, empirisch ausgerichtete Untersuchungen, programmatische Forschungsansätze und klassisch gewordene Arbeiten zum Themenkomplex. Dabei werden unterschiedliche techniksoziologische Bezüge zu dem politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Bereich hergestellt. Dies ist Ausdruck der Tatsache, daß die technische Entwicklung keine isolierte Größe bildet, wie vor nicht langer Zeit noch oft behauptet wurde. Im Gegenteil: die Bedingungen und Folgen der Technik bleiben weitgehend unverständlich, solange es nicht gelingt, sie in einen breiteren Kontext zu stellen. Dieses Ziel könnte mit Hilfe soziologischer Analysen greifbarer werden.