GCE - Gabriele Capelli Editore
The Gabriele Capelli Editore (GCE) is a small Swiss publishing house, primarily focused on fiction but occasionally expanding into essays and poetry.
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View Rights PortalDer gewagteste russische Roman des 20. Jahrhunderts erschien zum ersten Mal 2001 in seiner ungekürzten Urfassung auf deutsch: Andrej Belyjs Petersburg erzählt von einem Mordanschlag, der 1905, am Vorabend der Revolution, in Petersburg vorbereitet wird. Vladimir Nabokov zählte diesen Roman – gemeinsam mit Joyce' Ulysses und Kafkas Verwandlung – zu den drei größten Meisterwerken der Prosaliteratur des 20. Jahrhunderts, und auch für die heutige Kritik ist er ein »Meilenstein des modernen Romans« (Frankfurter Allgemeine Zeitung), der in dieser »kongenialen« übersetzung (NDR) von Gabriele Leupold erst seine ganze Kraft entfaltet. Andrej Belyj (1880–1934) gilt als der bedeutendste Prosaautor des russischen Symbolismus. Petersburg erschien erstmals 1913/14.
Gabriele Münter, Tochter deutsch-amerikanischer Auswanderer, Lebensgefährtin des russischen Malers Wassily Kandinsky, unterwegs in Tunis und Italien, wohnhaft in Paris und Stockholm, ist ein frühes und herausragendes Beispiel einer selbstbestimmten und weltoffenen Künstlerin.In ihrem Haus in Murnau gab sie dem Blauen Reiter eine Heimat, ging gegen alle Widerstände des Kunstmarkts ihren ganz eigenen künstlerischen Weg in den Expressionismus und sah sich gefeiert, vergessen und wiederentdeckt. Kompakt und differenziert zugleich schildert Boris von Brauchitsch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für eine Künstlerinnen-Karriere um 1900, die kreative Selbstbehauptung Münters an der Seite Kandinskys, die Intrigen der Künstlerkollegen, die emotionalen Höhen und Abgründe sowie die Einsamkeit, der sie immer wieder Bilder entgegensetzt, die Vitalität und Melancholie gleichermaßen zum Ausdruck bringen.
Gabriele Münter, Tochter deutsch-amerikanischer Auswanderer, Lebensgefährtin des russischen Malers Wassily Kandinsky, unterwegs in Tunis und Italien, wohnhaft in Paris und Stockholm, ist ein frühes und herausragendes Beispiel einer selbstbestimmten und weltoffenen Künstlerin.In ihrem Haus in Murnau gab sie dem Blauen Reiter eine Heimat, ging gegen alle Widerstände des Kunstmarkts ihren ganz eigenen künstlerischen Weg in den Expressionismus und sah sich gefeiert, vergessen und wiederentdeckt. Kompakt und differenziert zugleich schildert Boris von Brauchitsch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für eine Künstlerinnen-Karriere um 1900, die kreative Selbstbehauptung Münters an der Seite Kandinskys, die Intrigen der Künstlerkollegen, die emotionalen Höhen und Abgründe sowie die Einsamkeit, der sie immer wieder Bilder entgegensetzt, die Vitalität und Melancholie gleichermaßen zum Ausdruck bringen.
Gabriele Munter zeichnet zu Beginn dieses Jahrhunderts für ihr Patenkind ein Bilderbuch, das hier zum ersten Mal veröffentlicht wird.
»Die Unterdrückung der Baugrube hat die russische Prosa um fünfzig Jahre zurückgeworfen«, urteilte einst Joseph Brodsky. Wie kein zweiter Autor lässt Andrej Platonow die Atmosphäre einer Epoche spüren, die voll war von Utopien und Prophezeiungen einer künftigen Welt. Am Rande einer Stadt heben Arbeiter eine Grube aus, um ein „gemeinproletarisches Haus“ zu bauen. Vom Kriegsinvaliden über den Handlanger bis zum Ingenieur bildet sich unter den freiwilligen Sklaven eine Hierarchie, die den sozialen Verhältnissen in Stalins Sowjetunion entspricht. Sie setzen alle ihre Kräfte ein, die glückliche Zukunft der Menschheit durch ihrer Hände Arbeit herbeizuführen – und werden doch von der Wucht dieser Aufgabe erdrückt.
Kuczoks preisgekrönter Roman Dreckskerl erzählt von den dramatischen Wendungen der deutschen und polnischen Geschichte im 20. Jahrhundert, deren Gewalt sich im privaten Leben der Familie K. fortsetzt. Einziger Schauplatz ist das vom Vater des »alten K.« erbaute Haus, irgendwo im rußgrauen schlesischen Bergbaugebiet. Es überstand die deutsche Besatzung, blieb von Bomben verschont, muß aber nach Kriegsende mit einem proletarischen Ehepaar geteilt werden. Der Krieg geht in der nächsten Generation weiter – ein Krieg der vergifteten Seelen. Der »alte K.« züchtigt sein Kind, den Ich-Erzähler, mit der Peitsche. Ein gescheiterter Künstler, sieht er sich in der Umgebung von Bergleuten, in Schmutz, Gestank und Verwahrlosung, vom kommunistischen System aller Lebenschancen beraubt und tobt seine Frustration an dem Jungen, dem »Dreckskerl «, aus – bis dieser zum Gegenschlag ausholt. Kuczoks »Antibiographie«, ein nachtschwarzer Familienroman, hat in Polen lebhafte Debatten hervorgerufen. Dabei ist seine Erzählweise von sozialkritischer Literatur äonenweit entfernt. Sein Blick ist kalt, sein Ton sarkastisch, dennoch glüht in diesem Buch ein Zorn. Er treibt die Sätze voran und schärft sie zu virtuosen Wortspielen, zu Ironie und Witz.
Peter von Beckers erster Roman »Die andere Zeit« ein figuren- und geschichtenreiches Prosa-Panorama, in dem sich Träume, Faszinationen und Ängste des deutschen, des europäischen Zeitenwechsels ineinander spiegeln. Einem großen Triptychon gleich, entfaltet Peter von Becker in drei Bildern die Zeit vom November 1989 bis zum November 1990. Vom Fall der Mauer bis zur eskalierenden Golfkrise. Das erste Bild erzählt über dieses Jahr hinweg von Gabriele Zimmer und dem ungaro-rumänischen Künstlernomaden Igor Patak. Mit seinen apokalyptischen Komödien macht er im Berliner Kulturbetrieb Karriere und zieht die gerade geschiedene Enddreißigerin, Zahnärztin und Industriellenerbin, in seinen Bann. Zugleich ergibt sich eine untergründig spannungsvolle Beziehung zu Gabrieles neunjähriger Tochter Johanna. Eine westöstliche Geschichte immer an der Scheide zwischen Glück und Katastrophe - im Berlin einer End- und Gründerzeitgesellschaft. Mit einem überraschenden Finale. Das zweite Bild ist ein thrillerhaftes indisches Intermezzo. Ein Tag im Spätsommer 1990, der Photograph Berthold Preis, Beobachter schon der Berliner Szene, glaubt sich zwischen Dresden, Leipzig und Benares einer sonderbaren Affäre um frühe Menschenexperimente auf der Spur - und verstrickt sich zwischen Diebstahl und Diarrhöe in ein dramatisches Abenteuer. Das dritte Bild zeigt einen Monat im Leben von Nathan Kasperer. Er ist ein Spieler und Anwalt in Frankfurt, verheiratet mit einer Allergologin, Vater des siebenjährigen Jakob und ein früherer Freund von Gabriele Zimmer. Im Herbst 1990 holt Nathan Kasperer im Schatten der Golfkrise das Bild Mirjam Zadigs ein. Mit ihr, einer im Libanon geborenen Französin, verband Nathan eine Liebesaffäre, die unter mysteriösen und für ihn einst lebensgefährlichen Umständen zu Bruch ging. Kasperer macht sich von Berlin und Frankfurt auf den Weg nach Bordeaux, auf Mirjam Zadigs Spuren. Eine Reise voll leiser Schrecken beginnt, die, wie einem ›Gesetz der Serie‹ folgend, von Station zu Station immer aberwitzigere und bedrohlichere Züge annimmt.
Die Bundesrepublik entwickelte sich im Laufe ihres Bestehens zu einem liberalen Rechts- und Sozialstaat nach westlichem Muster. Historiker trugen dazu bei, indem sie Orientierungswissen lieferten und als public intellectuals diese Entwicklung kritisch begleiteten. Sie erinnerten, imaginierten und kritisierten spezifische Staatsvorstellungen beziehungsweise reflektierten die Krisen von Rechts- und Sozialstaatlichkeit seit den 1970er Jahren. Und auch heute sind Historiker an der Neukonzeption von Staatlichkeit im Kontext von Globalisierung und europäischer Integration beteiligt. Gabriele Metzler erzählt eine Geschichte der Bundesrepublik von ihren Anfängen bis heute durch das Prisma ihrer zeithistorischen Erforschung.
In den in diesem Band enthaltenen Texten wird nicht lediglich über bestimmte Figuren und Trends der zeitgenössischen französischen Philosophie und über deren Verbindung zu Deutschland gesprochen, Waldenfels kommt es vielmehr darauf an, mit solchen französischen Autoren und Texten weiterzudenken, die ihrerseits entscheidende Anregungen der deutschsprachigen Philosophie verdanken.
Gabriele Tergit (1894–1982), Journalistin und Schriftstellerin, wurde durch ihre Gerichtsreportagen bekannt, die im Berliner Tageblatt erschienen. Tergit verfasste drei Romane, zahlreiche Feuilletons und Reportagen sowie posthum veröffentlichte Erinnerungen. Im November 1933 emigrierte sie nach Palästina, 1938 zog sie mit ihrem Mann nach London.
Wojciech Kuczok arbeitet seit Jahren als Filmkritiker, an der Verfilmung seines preisgekrönten Erfolgsromans Dreckskerl war er als Kameramann und Drehbuchautor beteiligt. Nun widmet er sich in fünfzehn Essays Filmen, die an Tabus rühren und die Schwelle des Erträglichen überschreiten. Von Pasolini bis Haneke, von Lars von Trier bis Greenaway folgt er der Spur des Bösen in den Bildern. Im anarchischen Impuls eines Pasolini oder Noé, in der antimoralischen Geste sieht er einen Akt der künstlerischen Souveränität, die sich einzig dem Willen zur Wahrhaftigkeit verpflichtet fühlt. Leidenschaftlich verdichtet Kuczok das Nachdenken über die Höllenfahrten im Kino zu Parabeln über elementare Themen wie Liebe, Sexualität und Tod.