Haupt Verlag AG
Haupt Verlag publishes high-quality non-fiction books and apps and is one of the leading nature and crafts publishers in the German-speaking world.
View Rights PortalHaupt Verlag publishes high-quality non-fiction books and apps and is one of the leading nature and crafts publishers in the German-speaking world.
View Rights PortalWe are publishing book about the central questions of our culture in politics, philosophy, art and history.
View Rights PortalDie Entwicklung der EU wird oft als Verfallsgeschichte erzählt: Aus einem visionären Projekt wurde ein technokratisches Monstrum; angesichts der Eurokrise scheint die Stunde des kollektiven Bonapartismus gekommen zu sein, der den Kontinent mit einem Austeritätsregime überzieht. Hauke Brunkhorst präsentiert eine andere Lesart: Wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde sind Vision und Technokratie aufeinander bezogen, die utopischen Anfänge sind in Gesetzen konserviert, der Europäische Gerichtshof stärkt die Rechte der Unionsbürger. Das europäische Projekt bleibt ein offener Prozess, der erneut in eine emanzipatorische Richtung gelenkt werden kann – etwa durch eine Mobilisierung der hochqualifizierten, aber prekär beschäftigen jungen Menschen in Spanien, Griechenland und anderen Mitgliedsstaaten der EU.
Der Sommer beginnt mit einer Katastrophe: Eine schwere Sturmflut wütet an der Nordsee und stürzt Livs Ferienparadies ins Chaos. Der Friesenhof ist zerstört und Onkel Piet beschließt in seiner finanziellen Not, Livs geliebtes Pferd Hauke zu verkaufen. Unfassbar! Ein Leben ohne Hauke kann sich Liv nicht vorstellen. Kurzerhand entführt sie ihren Schimmel und haut von zu Hause ab - zusammen mit Kumpel Finn. Zu zweit starten sie in ein unvergessliches Sommerabenteuer.
Nach einem schweren Unfall ist Hauke völlig verstört und Liv erkennt ihren geliebten Schimmelhengst kaum wieder. Nur den feinfühligen Torge lässt er noch an sich ran. Liv hat das Gefühl, dass der junge Tiermedizin-Student nicht nur ihr Pferd, sondern auch sie selbst besonders gut versteht. In ihrer Sorge um Hauke kommen sich die beiden näher. Doch Torge trägt ein Geheimnis in sich, das sich wie ein dunkler Schatten über Livs Herz und den Friesenhof legt. Wird sie sich davon befreien können?
So gern Lem auch fabuliert – seine Leidenschaft ist die Therorie. Am literarischen Werk als seinem Erkenntnisgegenstand probiert er der Reihe nach die verschiedenen Erkenntnismethoden aus: die semantische und die semiologische, die pragmatische und die logische Sprachtheorie, die Kybernetik und die Literatursoziologie. Die biologische Evolution liefert Lem ein fruchtbares Modell für das Verständnis von Literatur: das literarische Werk unterliegt, ebenso wie Tierarten in der Natur, einem Selektionsprozeß. Erst in der gesellschaftlichen Rezeption, die einer mehrstufigen Selektion vergleichbar ist, wird entschieden, ob ihm »literarischer Wert« zuerkannt wird. Dabei spielen, wie in der Natur, Zufallserscheinungen eine wichtige Rolle. Lem läßt ein Feuerwerk von Ideen vor dem Leser aufsprühen und macht keinen Hehl daraus, welche Freude es ihm selbst bereitet, sich dem Zufallsprinzip zu überlassen und sich in vielerlei überraschenden Abschweifungen zu ergehen.
Erdbeerwettessen mit Kumpel Finn, Tagträumen in den Dünen mit ihrer besten Freundin Mareike und lange Ausritte auf dem geliebten Schimmel Hauke - Liv freut sich riesig auf die Ferien an der Nordsee! Auf dem Pferdehof ihrer Tante kann der Sommer nur perfekt werden. Als sie dann auch noch Jan kennenlernt, schlägt nicht nur ihr Pferdeherz höher. Auch wenn den Fußballstar und Mädchenheld sonst keiner so wirklich leiden kann, ist Liv sofort bis über beide Ohren verliebt. Doch Jan scheint ein Geheimnis zu haben, über das niemand im Ort reden will. Erst bei einem Ausflug ins nebelige Watt kommen Dinge ans Licht, mit denen Liv nie gerechnet hätte.
Die Kritische Theorie prägt eine ganze Epoche des akademischen Denkens und strahlt bis in öffentliche Debatten aus. Ihr gesellschaftstheoretischer Anspruch weist über den geschichtlichen Entstehungskontext hinaus, und so geht von ihr nach wie vor eine große Anziehungskraft aus. Doch im Felde der Politik klafft im Zentrum der historischen Frankfurter Schule eine Theorielücke. Dieser Band fragt, was das für die Gegenwart bedeutet: Ist eine Kritische Theorie der Politik heute noch möglich? Woran kann sie anknüpfen? Wo muss sie sich neu erfinden? Was sind ihre Antworten auf die Fragen unserer Zeit? Der Band versammelt Beiträge einschlägiger Expertinnen und Experten wie Amy Allen, Wendy Brown, Hauke Brunkhorst, Rainer Forst, Nancy Fraser, Raymond Geuss, Oliver Marchart, Hartmut Rosa und Martin Saar und bietet ein reichhaltiges Panorama aktueller theoretischer Entwürfe, Streitfragen sowie Konstellationen.
Daß Robert Walser zu den unpolitischen Autoren zähle, gilt selbst Liebhabern seines Werks für ausgemacht. Ebenso zählt zu den gängigen Ansichten über die Schweiz, daß sie unpolitisch, weil neutral sei. In beiden Fällen handelt es sich um Vorurteile, die in Frage zu stellen sich lohnt.So hat sich Robert Walser nicht nur beiläufig zu politischen Fragen geäußert, auch wenn ihm der präzeptorale Zeigefinger gänzlich fremd war. »Meiner Ansicht nach gibt es überhaupt nichts Unpolitisches«, bemerkt er sogar in einem Mikrogramm-Text.Eigenartig war denn auch sein Verhältnis zur Schweiz. Zweifellos hat er dieses Land geliebt und daraus keinen Hehl gemacht. Der Heimattümelei und ihren literarischen Ausdrucksformen begegnete er jedoch mit unverhohlenem Spott. Und da der Humor in der Schweiz bisweilen keinen einfachen Stand hat, trug ihm dies auch manche Schwierigkeit ein. Schon gar nicht willkommen war, wenn er beispielsweise schrieb: »Mit kühler Empörtheit, die mich durchtanzt, durchlacht, die mir übrigens ganz und gar paßt, weil sie eine sittliche Höhe darstellt, sage ich, daß in einem kleinen europäischen Land jährlich achtzig Millionen für Militärzwecke verausgabt werden. Schade um so viel Geld!«
In seinem Heimatland Frankreich wird Vladimir Jankélévitch heute als einer der zentralen Philosophen des 20. Jahrhunderts angesehen. Das war nicht immer so. Unwillig, um die Gunst der öffentlichen Meinung zu buhlen, galt der Nachfahr jüdisch-russischer Einwanderer lange Zeit als Solitär, als »heimatloser Philosoph«. Aus seiner Prägung durch Henri Bergson hat Jankélévitch nie ein Hehl gemacht. Vor allem seine Sprache verrät die Spur dieser Herkunft: Kühne Wortbildungen und ein von fließenden Perioden getragener, durch jähe Abbrüche interpunktierter Stil bestimmen den Gestus eines Denkens, das ein permanenter Neubeginn sein will, Denken in Bewegung. Jankélévitch war ein Denker des Engagements, und nichts hat nachhaltiger seine Themenwahl bestimmt als die Jahre in der Résistance. Er hat über den Tod geschrieben, über die Liebe, über die Lüge – am eindringlichsten aber über das Verzeihen. Die Vernichtung der Juden war für Jankélévitch ein Kulturbruch, der die Grenzen des Verzeihens definitiv überschritt. So hat er, der einst über Schelling promoviert hatte, sich nach dem Krieg jede Verbindung nach Deutschland untersagt. Er blieb unversöhnt – bis zu seinem Tod im Jahr 1985. Anläßlich seines hundertsten Geburtstages präsentiert die vorliegende Auswahl das Denken eines philosophischen Schriftstellers, der unbequem ist, ja fordernd, und der seine weitgespannten Themen ungemein packend darzulegen versteht. Für deutsche Leser ist Jankélévitch Entdeckung und Herausforderung zugleich.