Krimi
„Raphaels Rückkehr“ (Krimi, ca. 460 000 Anschl.)
Brügge, Sommer 2015. Nach drei Jahren Rehabilitation kehrt Hauptinspektor Raphael Rozenblad an seinen Arbeitsplatz bei der Ortspolizei im flämischen Brügge zurück – und wird sogleich wieder mit dem Fall konfrontiert, der ihn 2012 seine Beine und fast auch sein Leben gekostet hatte: Er hatte einen Lkw mit Flüchtlingen gestoppt und war mit seiner Harley unter den Zwanzigtonner geraten. Jetzt sitzt er im Rollstuhl.
Kurz nach Raphaels Auftauchen wird einer der Flüchtlinge von damals ermordet. Bald verdächtigt der Hauptinspektor neben dem alkoholkranken Sternekoch, in dessen Küche der Mord geschah, auch Leute aus den eigenen Reihen, insbesondere Dienststellenleiter Dovenhof und Hauptinspektorin Vandamme. Schnell bröckelt der ohnehin schwache Rückhalt, den der ruppige, tablettensüchtige Rollstuhlfahrer in der Dienststelle hat. Er traut niemandem mehr, selbst nicht der aufrechten Kollegin Anna und schon gar nicht Azif, einem Flüchtling von damals, der jetzt als verdeckter Ermittler für die Bundespolizei einem internationalen Menschenschmugglerring hinterherjagt und Raphael als Verbündeten gewinnen möchte. Als die beiden endlich gemeinsame Sache machen, gehen die Ermittlungen voran und Vandamme entpuppt sich als Dovenhofs Komplizin. Aber ein zweiter Flüchtling wird ermordet. Raphael hält beide Mordwaffen für abgeschliffene Armbrustpfeile, behält das aber für sich, um nicht für noch verrückter gehalten zu werden.
Ein Treffen zwischen Azif und einem Mittelsmann, der dem Koch Asylbewerber als willige und billige Arbeitskräfte zuführt, endet in einer Verfolgungsjagd durch die mittelalterliche Stadt, an deren Ende Azif durch den Mittelsmann schwer verletzt wird und dieser sich als ein enger Kollege von Raphael entpuppt. Bei seiner Befragung wird deutlich: Der Chef der Dienststelle ist selbst prominent am Menschenhandel beteiligt. Vandamme sagt aus, dass er sie zur Mittäterschaft angestiftet hat. Ehe Dovenhof selber befragt werden kann, wird er angeschossen, mit einer Armbrust. Jetzt erzählt Raphael seinem Vorgesetzten Piet, dass er auch die Mordwaffen für Armbrustpfeile hielt. Piet sagt daraufhin, dass der Sternekoch Mitglied in einer Armbrustschützengilde ist. Der Koch wird sofort verhaftet. Dabei verletzt er Raphael jedoch lebensgefährlich. Hier endet die Erzählung. Im Nachspann wird kurz skizziert, dass Raphaels Kollegen gemeinsam mit dem genesenen Azif das Geflecht des Menschenschmugglerrings zu entwirren beginnen und der Mörder und die Schuldigen bei der Polizei und anderswo vor Gericht kommen. Ob Raphael überleben wird, bleibt offen.
Herausstellungsmerkmal:
Dieser Regionalkrimi spielt im flämischen Brügge, einem Tourismusmagneten, der nach dem Kinoerfolg „Brügge sehen und sterben“ endlich mal wieder krimitechnische Aufmerksamkeit in Deutschland verdient hat. Ein Extra-Pluspunkt sind die aktuellen Themen Inklusion, Diversity und Migration, die mit angenehmer Leichtigkeit und einladender Positivität in die Handlung verwoben sind.
Lesergruppe:
Frauen und Männer mit Spaß an leichter, spannender Lektüre mit ernstem Hintergrund, an Helden mit Ecken und Kanten und daran, ein beliebtes Reiseziel mal von einer ganz neuen Seite kennen zu lernen.