Von Imola nach Senigallia führt der Weg Cesare Borgias um die Jahreswende 1502/1503. Sein Plan war, vier seine abtrünnigen Condottieri, selbst mächtige Kriegsherren, in einer tödlichen Falle zu locken. Seine Stunde schlug. Mit der "grandiosen Liste von Senigallia" wie Isabella d'Este, Herrin von Mantua, in ihrem Gratulationsbrief schreiben, entledigte er sich der vier Verräter. Für den französischen König Ludwig XII. "Ein Römers würdig". Er bestätigte den europäischenRuf des Papstsohnes: intelligent, verschlagen, listenreich und skrupellos auf seinem Weg zur Macht in Italien der Renaissance.
Machiavelli war gegen als Gesandter von Florenz, als Beobachter und Berichterstatter. In Mußestunden formte er das Geschehen zu einer Novelle von sprachlicher Meisterschaft, suggestiv, kurz, lakonisch, gestimmt von der flirrenden Magie des Augenblicks. Den Stationen dieser Kriminalnovelle kann man auf einer Reise durch die Emilia Romagna und die Marken von Imola über Cesena, Fossombrone, Fano bis Senigallia die adriatische entlang der Folgen.
Mit Machiavellis Novelle als Cicerone und dem Borgia vor Augen.