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        November 2015

        Die Kultur der Stadt

        by Walter Siebel

        Die Kultur, nicht politische oder ökonomische Strukturen, unterscheiden die Stadt vom Land. Nach Georg Simmel ist es etwa das »Geistesleben«, das die Metropole zu einem besonderen Ort macht. An diesen Gedanken knüpft Walter Siebel an. Heute, so seine zentrale These, charakterisieren zwei Merkmale die urbane Lebensweise: die Entlastung von notwendigen Arbeiten und die ständige Begegnung mit Fremden. In seiner historisch und theoretisch umfassenden Monographie entwirft Siebel ein detailliertes Bild dieser Kultur der Stadt, zeichnet ihre ambivalenten Entwicklungen nach und begründet daraus die Renaissance der Stadt und ihre kulturelle Produktivität.

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        November 1976

        Mein Herz

        Ein Liebesroman mit Bildern und wirklich lebenden Menschen

        by Else Lasker-Schüler, Else Lasker-Schüler

        Da es die Welt, die wünschenswert wäre, nicht oder noch nicht gibt, muß man sie erfinden. »Ich sterbe am Leben und atme im Bild wieder auf«, schreibt Else Lasker-Schüler, von Gottfried Benn die »größte Lyrikern, die Deutschland je hatte« genannt. In den unter dem Titel Mein Herz tagebuchartig zusammengestellten Briefen sind Nachrichten vom Leben und Treiben der literarischen Bohème Berlins vermischt mit Aphorismen, Zuwendungen und hermetischen Gedanken der Autorin. Die Wirklichkeit des Alltags, über die auch eine exzentrische Lebensweise nicht hinweghilft, wird erträglich in der lyrischen Imagination, im märchenhaften Spiel der Metaphern und in prunkvoller Selbststilisierung.

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        July 1980

        Germania

        Zweisprachig. Übertragen und erläutert von Arno Mauersberger

        by Tacitus, Arno Mauersberger

        Wir haben das einzigartige Glück, in diesem Büchlein aus der Feder des größten Darstellers der römischen Kaiserzeit eine anschauliche Schilderung der Lebensweise unserer Vorfahren, ihres Landes, ihres öffentlichen und Privatlebens, der deutschen Frühgeschichte im ersten Jahrhundert nach Christus zu besitzen, deren Zuverlässigkeit die Forschung immer wieder bestätigt und deren künstlerischer Reiz auch jeden heutigen Leser gefangen nimmt. Unsere Ausgabe möchte alle Erwartungen erfüllen, die ihr der heutige Leser, der Freund der deutschen Geschichte oder des Altertums entgegenbringt: Sie stellt einer sorgfältigen Übersetzung Seite um Seite den Urtext gegenüber, leitet das Werk ein und fügt in einem Sachkommentar die reichen Ergebnisse hinzu, die die Erforschung germanischer Frühzeit zutage gefördert hat.

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        June 1991

        Armenische Märchen und Volkserzählungen

        Gesammelt und herausgegeben von Leon Surmelian. Aus dem Englischen übertragen von Zora Shaked

        by Leon Surmelian, Zora Shaked

        Leon Surmelian, der Herausgeber und Sammler der »Armenischen Märchen«, die in der englischsprachigen Erstausgabe mit dem Titel »Äpfel der Unsterblichkeit« erschienen sind, hat die Sammlung von bisher nur mündlich überlieferten Märchen in Gesprächen mit den Bauern aus der Region um den Berg Ararat zusammengestellt. Er wuchs mit diesen Geschichten als armenischer Junge auf. Ob es sich nun um realistische Märchen aus dem Alltag handelt oder um Wundermärchen, sie vermitteln uns stets einen Einblick in die armenische Lebensweise, in die Welt der Bauern, Handwerker und Kaufleute, in die Freuden, Träume und Leiden, und geben den Blick frei auf eine Volkstradition, die geprägt ist von dem Bemühen, ihre kulturelle Identität zu bewahren als Puffer zwischen Asien und Europa.

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        September 1991

        Über den Tag und durch die Jahre

        Essays, Nachrichten, Depeschen

        by Paul Nizon, Paul Nizon

        Unter dem Titel Über den Tag und durch die Jahre werden Texte aus einem Zeitraum von drei Jahrzehnten vorgelegt, die insofern zusammengehören, als sie das Nachdenken üben und belegen und zwar in allen möglichen Spielarten, von der spontanen Überlegung bis zur ausgewachsenen Untersuchung. Gegenstand des Nachdenkens können Lektüren, Ausstellungs- und Kinobesuch sein, aber auch weniger kulturelle Angebote wie die Zigarette, die Silvesterfeier, das Sexplakat. Die andere Lebensweise, die andere Kultur kommen in einem römischen Brief, einer Depesche aus New York, einem Exkurs über die französische Frau und in einem Bericht über das Zusammenleben mit Schwarzafrikanern in Paris zur Sprache. Das gründlichste Nachdenken besorgen die Essays über Dichter- und Künstlerpersönlichkeiten, die den Verfasser angesteckt und mit Kriterien ausgerüstet haben. Der den Band abschließende »Versuch über das Sehen« ist unverhohlen in eigener Sache geschrieben und als bekenntnishaftes Dichtungsprogramm aufzufassen.

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        March 2002

        Das alte Tibet

        Geheimnisse und Mysterien

        by Gerhardt W. Schuster

        Faszinosum Tibet. Was ist es, das dieses ferne Land gerade heute für viele Menschen aus dem Westen so anziehend macht? Die großartige Einsamkeit der Landschaft, das leuchtende Schneegebirge des Himalaya, die Exotik einer vielschichtigen fremden Kultur? Es ist viel mehr als das. Es ist die Ahnung, daß sich da jenseits der wolkenverhangenen Gipfel eine Lebensweise entwickelt und nahezu bis auf unsere Tage behauptet hat, die der westlichen diametral entgegengesetzt ist: Hier das nach außen orientierte, aktive Leben, dort das Bewußtsein, Teil einer kosmischen Ordnung zu sein, und ein auf Innenschau konzentriertes Leben.Gerhardt W. Schuster, promovierter Ethnologe und Tibetkenner, konfrontiert den Leser zunächst mit dem Weltbild des alten Tibet, um sodann eine leichtverständliche Einführung in das Lehrsystem des tantrischen Buddhismus zu geben. Augenzeugenberichte berühmter Tibetreisender sowie eigene Erlebnisse des Autors runden das Buch zu einer ebenso lebendigen wie umfassenden Darstellung einer kraftvollen archaischen Kultur, wie sie faszinierender nicht sein könnte.

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        October 2006

        Die Verschwulung der Welt

        Rede gegen Rede. Beirut – Berlin

        by Rashid al-Daif, Joachim Helfer, Günther Orth, Joachim Sartorius

        Zwei Männer auf einem Diwan: Das Austauschprogramm »West-östlicher Diwan« bringt Schriftsteller aus Deutschland und der arabischen Welt paarweise zusammen, um durch ihr Kennenlernen dem vielbeschworenen ›Kampf der Kulturen‹ entgegenzuwirken. Joachim Helfer und Rashid al-Daif haben die Aufforderung zum Gespräch ernstgenommen. So entstand ein verblüffendes Buch: Der libanesische Autor schreibt ein Protokoll, dessen Gegenstand sein deutscher Kollege ist – und zwar als Privatperson. Er kommentiert dessen gleichgeschlechtliche Lebensweise, beschreibt Ansichten zu Sexualität, Liebe und Moral, die ihm fremd sind. Der deutsche Autor reagiert darauf mit radikaler Offenheit, schildert die Begegnung aus seiner Sicht und zeigt am Text des libanesischen Kollegen dessen eigene, zwischen Tradition und Moderne hin und her gerissenen Vorstellungen von Männer- und Frauenrollen auf. Am Ende macht der auf beiden Seiten mit dem Mut zur Selbstentblößung geführte Dialog erschreckend deutlich, wie sehr im Verhältnis zwischen Orient und Okzident das Private das Politische ist.

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        August 2008

        Die Rückkehr

        Roman meines Lebens

        by Galsan Tschinag

        Mit Die Rückkehr legt Galsan Tschinag, Schamane, Bestsellerautor und Stammesoberhaupt, seine langerwartete Autobiographie – in Romanform – vor: Nach vielen Jahren des Unterwegsseins kehrt er zu seinem Volk, den Tuwa-Nomaden im Altaigebirge im Nordwesten der Mongolei, zurück, um dort seinen Lebensabend zu verbringen. Aber die Lage ist schwierig, seine beiden Schamanenschülerinnen wie auch das Volk sind uneins über den Weg in die Zukunft; traditionelles Nomadenleben und die Neuzeit stehen sich scheinbar unversöhnlich gegenüber. Um den Streit zu schlichten, wird eine Karawane zum Gelben See geschickt, wo ein Owoo, ein heiliger Steinhügel geweiht werden soll. In die Handlung verwoben sind Träume und Erinnerungen des Ich-Erzählers, die sein Leben Revue passieren lassen und bedeutsame Stationen festhalten: die Schulzeit in der stalinistischen Ära der fünfziger Jahre, das Studium in Leipzig in den sechzigern, die erste Begegnung mit dem Dalai Lama 1981 und die Erfüllung seines Lebenstraums: die große Karawane, mit der sein Volk 1995 in den Hohen Altai zurückkehrt, um die ursprüngliche Lebensweise als Nomaden wieder aufzunehmen.

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        February 2000

        Die Fremde

        Roman

        by Albert Memmi, Barbara Rösner-Brauch

        Frisch verheiratet kehrt der Erzähler, Tunesier und Jude, der soeben in Paris sein Medizinstudium abgeschlossen hat, zusammen mit Marie, die aus dem Elsaß stammt und katholisch ist, in seine Heimat nach Tunis zurück, wo er als Arzt arbeiten will. Er freut sich auf das Wiedersehen mit seiner Familie, seinen Freunden, freut sich auf die Stadt, die er so liebt. Die an europäische Lebensweise gewöhnte Marie aber erlebt einen Kulturschock. Die Familie ihres Mannes bleibt ihr ebenso fremd wie die orthodox-jüdischen Rituale und archaischen Traditionen, nach denen diese lebt. Die fortschrittliche Frau will sich nicht vereinnahmen lassen, nicht Teil der abgeschlossenen orientalischen Frauenwelt werden. Mühsam versucht der zurückgekehrte Sohn, einerseits den Erwartungen seiner Familie zu entsprechen und andererseits den Ansprüchen seiner modernen Frau zu genügen. Aber Marie wird ihm immer mehr zur Fremden. Als dem Paar der erste Sohn geboren wird und dieser nach Familientradition beschnitten werden soll, kommt es zum Eklat.

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        February 2007

        Exzentrische Existenzen

        Erzählungen und Reportagen

        by Herman Bang, Ulrich Sonnenberg, Ulrich Sonnenberg, Ulrich Sonnenberg

        Furios war Herman Bangs Start ins literarische Leben: Bereits als Fünfundzwanzigjähriger hatte er acht Bücher und 140 Feuilletons geschrieben und einen Pornographieskandal überstanden. Tatsächlich kam der 1857 geborene Pastorensohn eher notgedrungen zum Schreiben. Nach dem Tod seiner Eltern war er gezwungen, sich einen Broterwerb zu suchen, um sein dandyhaftes Leben aufrechterhalten zu können. Innerhalb kurzer Zeit wurde er zu einem der bekanntesten Journalisten Kopenhagens – aber auch zu einem der umstrittensten. Denn seine exzentrische Lebensweise und seine offen gelebte Homosexualität provozierten die bürgerliche Gesellschaft. Der vorliegende Band versammelt Erzählungen aus allen Schaffensperioden in einer neuen, der kraftvollen Sprache Bangs gerecht werdenden Übersetzung, so die psychologische Studie Irene Holm, das Eifersuchtsdrama Die vier Teufel oder die bissige Satire Ein schöner Tag. Ergänzt wird der Band durch Reportagen, unter anderem über den Brand von Schloß Christiansborg oder den Besuch im belgischen Gheel, der »Stadt der Wahnsinnigen«. Herman Bang, der mit seinen Romanen Das graue Haus und Das weiße Haus berühmt wurde, entwirft in seinen Erzählungen genaue Porträts von Menschen, oft am Rande der Gesellschaft. In seinen Reportagen, die hier großenteils zum ersten Mal in deutscher Übersetzung erscheinen, erweist sich Bang als kritischer Beobachter seiner Zeit.

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        December 2013

        »Aus dem Traurigen etwas Schönes machen«

        Die Briefe 1905-1915

        by Hermann Hesse, Volker Michels

        Dieser Band versammelt die wichtigsten Briefe Hermann Hesses aus den Jahren 1905 bis 1914. Sie zeigen den inzwischen verheirateten Schriftsteller im zweiten und dritten Jahrzehnt seines Lebens in einem weltvergessenen Dorf am Bodensee, wo er seiner Familie 1907 ein eigenes Haus baut und mit Hingabe einen großen Garten bewirtschaftet. Doch schon bald der sesshaften Lebensweise überdrüssig, drängt es ihn ins Freie, sodass er oft monatelang unterwegs ist – auf Lesereisen durch Deutschland, zu Wanderungen in Italien und schließlich auf einer Expedition nach Indonesien. Gleichzeitig hat der Erfolg seiner frühen Werke ihn weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt und zum Objekt der Begierde von Verlegern und Redakteuren gemacht. Gegen die Dominanz des preußischen Kulturbetriebs gründet er mit anderen die demokratie- und europafreundliche Zeitschrift »März« und übersiedelt 1912 in die Schweiz. Als der Erste Weltkrieg ausbricht, gerät auch Hesse in Turbulenzen. Der Konflikt zwischen Heimatverbundenheit und Weltbürgertum wird seinen künftigen Weg bestimmen. Hermann Hesses erfrischend unkonventionell formulierten Briefe enthalten eine Fülle bisher unbekannter Facetten der Lebensgeschichte ihres Verfassers. Zugleich vergegenwärtigen sie anschaulich das Klima der letzten Friedensjahre vor dem Ersten Weltkrieg. Und immer weisen Hesses Briefe über ihren speziellen Anlass hinaus als zeitlose Zeugnisse einer kritischen und produktiven Humanität.

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        December 1998

        Materialien zu Hermann Hesses »Der Steppenwolf«

        by Volker Michels

        »Der Steppenwolf«, begonnen 1925 in Basel, vollendet im Januar 1927 in Zürich, ist das Werk, von dem die internationale Renaissance Hermann Hesses ausgegangen ist. Während des Vietnamkriegs von der jungen Generation Amerikas wiederentdeckt, hat dieses Buch mittlerweile tiefgreifende gesellschaftliche Wirkungen ausgelöst und beschleunigt, ohne welche die gegenwärtige Besinnung auf Lebensqualität, Umweltschutz, Zivilisationskritik oder Wehrdienstverweigerung nicht den Platz einnehmen könnten, der ihnen heute zukommt. Im »Steppenwolf«, worin Hesse bereits 1926 den Zweiten Weltkrieg mit lauten Warnungszeichen an die Wand gemalt hat und dafür verlacht wurde, erkennt sich der Teil der Jugend wieder, der an einer »radikalen Veränderung der Strukturen und der Lebensweise interessiert ist und sich dennoch weigert, ja weigern muß, revolutionären Programmen und Funktionären zu folgen« (Robert Jungk). Denn die Zeitkritik des »Steppenwolf« setzt nicht außen und anonym bei der Gesellschaft an, sie bedarf keiner Feindbilder, sondern ist die Herausforderung an jeden einzelnen, mit der Veränderung bei sich selbst zu beginnen. Die »Materialien zu Hermann Hesses ›Der Steppenwolf‹« dokumentieren die Entstehungs- und Wirkungsgeschichte des Buches. Mit meist noch unpublizierten Selbsterzeugnissen, Briefen und satirisch-zeitkritischer Prosa aus den Entstehungsjahren des Steppenwolfs zeigt diese Sammlung Genese und Wirkungsmöglichkeit von Literatur. Sie korrigiert Mißverständnisse, indem sie die autobiographischen Fakten und Motivationen mit Interpretation und Wirkung konfrontiert.

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        November 2023

        Gott spricht Jiddisch

        Mein Jahr unter Ultraorthodoxen | Vom Autor des Bestsellers »Allein unter Juden«

        by Tuvia Tenenbom, Michael Adrian

        Mea Schearim, die Stadt der 100 Tore, ist ein Viertel von Jerusalem, das fast ausschließlich von ultraorthodoxen Juden bewohnt wird. Um diese unfassbar aufregende und fremde Welt und ihre Spiritualität erfassen und verständlich machen zu können, muss man dort gelebt haben – so wie Tuvia Tenenbom, der in Mea Schearim aufgewachsen ist und nach vielen Jahren in New York hierher zurückgekehrt ist, um sich seiner Vergangenheit zu stellen: Denn Tenenbom entstammt selber einer ultraorthodoxen Familie, lernte in einer Jeschiwa, und ihm wurde eine Zukunft als einer der ganz großen Rabbis prophezeit. Dies machte seinen Aufenthalt auch zu einer Reise in die eigene Kindheit. Tenenbom wollte wissen, wie sich die orthodoxe Kultur und Lebensweise verändert und wie sich eine restriktive Welt in einer immer restriktiver werdenden Welt entwickelt hat. Um diese Frage zu beantworten, wird er für lange Monate wieder einer von ihnen und tut das, was sie tun: in die Synagogen und in die Jeschiwas gehen, zum Rebbe, zum Rabbi, auch zu den Extremisten unter ihnen, mit ihnen zu essen und stundenlang zu singen, zum Schabbat mit den Familien zusammenzusitzen und Jiddisch mit ihnen zu sprechen, und er gewinnt so ihr Vertrauen, dass sich ihm die Menschen öffnen und dass ihre Welt des Glaubens in ihrer ganzen Faszination und in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit offenbar wird.

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        November 2023

        Gott spricht Jiddisch

        Mein Jahr unter Ultraorthodoxen | Vom Autor des Bestsellers »Allein unter Juden«

        by Tuvia Tenenbom, Isi Tenenbom, Michael Adrian

        Mea Schearim, die Stadt der 100 Tore, ist ein Viertel von Jerusalem, das fast ausschließlich von ultraorthodoxen Juden bewohnt wird. Um diese unfassbar aufregende und fremde Welt und ihre Spiritualität erfassen und verständlich machen zu können, muss man dort gelebt haben – so wie Tuvia Tenenbom, der in Mea Schearim aufgewachsen ist und nach vielen Jahren in New York hierher zurückgekehrt ist, um sich seiner Vergangenheit zu stellen: Denn Tenenbom entstammt selber einer ultraorthodoxen Familie, lernte in einer Jeschiwa, und ihm wurde eine Zukunft als einer der ganz großen Rabbis prophezeit. Dies machte seinen Aufenthalt auch zu einer Reise in die eigene Kindheit. Tenenbom wollte wissen, wie sich die orthodoxe Kultur und Lebensweise verändert und wie sich eine restriktive Welt in einer immer restriktiver werdenden Welt entwickelt hat. Um diese Frage zu beantworten, wird er für lange Monate wieder einer von ihnen und tut das, was sie tun: in die Synagogen und in die Jeschiwas gehen, zum Rebbe, zum Rabbi, auch zu den Extremisten unter ihnen, mit ihnen zu essen und stundenlang zu singen, zum Schabbat mit den Familien zusammenzusitzen und Jiddisch mit ihnen zu sprechen, und er gewinnt so ihr Vertrauen, dass sich ihm die Menschen öffnen und dass ihre Welt des Glaubens in ihrer ganzen Faszination und in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit offenbar wird.

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        March 2002

        Blick nach dem Fernen Osten

        Erzählungen, Legenden, Gedichte und Betrachtungen

        by Hermann Hesse, Volker Michels

        Kein anderer Europäer hat so viel dazu beigetragen, in den westlichen Industrienationen des Interesse für asiatisches Denken und fernöstliche Lebensformen zu wecken. Generationen von motivierten Hesse-Lesern aus Europa, Amerika und Australien sind auf seinen Spuren nach Indien gereist, in der Hoffnung, dort von den kontemplativen Inhalten seiner Bücher etwas wiederzufinden.Prädestiniert durch seine Herkunft, hat Hesse das Werk seiner christlichen, in der »Heidenmission« tätigen Vorfahren in umgekehrter Richtung fortgesetzt. Nicht, daß er den Westen zu östlichem Denken und asiatischer Lebensweise hätte »bekehren« wollen, vielmehr ist es ihm gelungen, das Gegensätzliche der Kulturen als Polaritäten eines Ganzen sichtbar zu machen und zwischen Orient und Okzident tragfähige Brücken zu schlagen.Schon vor seiner Asienreise im Jahr 1911 hat er sich intensiv mit fernöstlichen Philosophien beschäftigt und sich publizistisch für die Verbreitung der ersten zuverlässigen Übertragungen der klassischen indischen und chinesischen Literatur eingesetzt. Seine poetische und essayistische Formen gebrachten Erfahrungen vereinbaren sowohl polytheistische Weltbild des Hinduismus, die Weisheitslehren Buddhas, die Erkenntnisse des chinesischen Konfuzianismus und Taoismus als auch den Zen-Buddhismus der Japaner mit den ethischen Werten seiner christlichen Herknuft.Unser Band setzt ein mit Hesses indischer Dichtung »Siddhartha« und autobiographischen Texten aus der Entstehungszeit dieses wohl populärsten seiner Versuche, fernöstliches mit abendländischem Denken zu verbinden. Es folgen eine indische und chinesische Motive aufgreifenden Erzählungen und Gedichte, Tagebuchblätter von seiner Asienreise sowie ausgewählte Rezensionen und Betrachtungen zum Thema dieses Bandes.

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        June 1959

        Windstriche

        Aufzeichnungen und Aphorismen. Übertragen von Bernhard Böschenstein, Hans Staub, Peter Szondi

        by Paul Valéry, Bernhard Böschenstein

        Paul Valéry wird 1871 im südfranzösischen Sète als Sohn von Barthélémy Valéry, einem Beamten bei der französischen Zollverwaltung, und der Italienerin Fanny Grassi geboren. Bereits als Schüler tritt Valéry mit Dichtungen hervor und setzt diese während des Jurastudiums in Montpellier fort. Die sogenannte Nacht von Genua (1892) führt jedoch zunächst zu der Entscheidung, sich vom praktischen Dichten ab- und der bedingungslosen Selbstanalyse des Geistes und Bewußtseins zuzuwenden. 1894 beginnt Paul Valéry seine Cahiers zu schreiben: längere und kürzere Gedanken zu allen Bereichen des intellektuellen Lebens und der Wissenschaften. Bekannt wird er schon früh durch seinen Essay Einführung in die Methode des Leonardo da Vinci, 1894, und durch das Prosawerk Der Abend mit Monsieur Teste, 1895. Ein verändertes Umfeld in Paris führt zur Eheschließung mit Jeannie Gobillard, zu einer bürgerlichen Lebensweise, zum Besuch literarischer und intellektueller Salons. Nach großen dichterischen Erfolgen mit La jeune Parque 1917 (ins Deutsche übertragen durch Paul Celan) und der Sammlung Charmes 1922 (durch Rilke), was Valéry Anfang der zwanziger Jahre laut Umfrage zum größten lebenden Dichter Frankreichs avancieren läßt, folgen große kulturpolitische und dichtungspoetische Essays  und zwei Jahrzehnte Vortragsreisen durch ganz Europa. Seit 1926 ist Paul Valéry Mitglied der Académie française, 1931 wird ihm die Ehrendoktorwürde der Universität Oxford verliehen, 1933 wird er Administrator des neugegründeten Centre Universitaire méditerranéen in Nizza, 1937 Inhaber eines eigens für ihn eingerichteten Lehrstuhls für Poetik am Collège de France. Nach Paul Valérys Tod am 20. Juli 1945 ordnet de Gaulle ein Staatsbegräbnis an.

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        June 1992

        Werke. Frankfurter Ausgabe in sieben Bänden

        Band 1: Dichtung und Prosa

        by Paul Valéry, Jürgen Schmidt-Radefeldt, Karl Alfred Blüher

        Paul Valéry wird 1871 im südfranzösischen Sète als Sohn von Barthélémy Valéry, einem Beamten bei der französischen Zollverwaltung, und der Italienerin Fanny Grassi geboren. Bereits als Schüler tritt Valéry mit Dichtungen hervor und setzt diese während des Jurastudiums in Montpellier fort. Die sogenannte Nacht von Genua (1892) führt jedoch zunächst zu der Entscheidung, sich vom praktischen Dichten ab- und der bedingungslosen Selbstanalyse des Geistes und Bewußtseins zuzuwenden. 1894 beginnt Paul Valéry seine Cahiers zu schreiben: längere und kürzere Gedanken zu allen Bereichen des intellektuellen Lebens und der Wissenschaften. Bekannt wird er schon früh durch seinen Essay Einführung in die Methode des Leonardo da Vinci, 1894, und durch das Prosawerk Der Abend mit Monsieur Teste, 1895. Ein verändertes Umfeld in Paris führt zur Eheschließung mit Jeannie Gobillard, zu einer bürgerlichen Lebensweise, zum Besuch literarischer und intellektueller Salons. Nach großen dichterischen Erfolgen mit La jeune Parque 1917 (ins Deutsche übertragen durch Paul Celan) und der Sammlung Charmes 1922 (durch Rilke), was Valéry Anfang der zwanziger Jahre laut Umfrage zum größten lebenden Dichter Frankreichs avancieren läßt, folgen große kulturpolitische und dichtungspoetische Essays  und zwei Jahrzehnte Vortragsreisen durch ganz Europa. Seit 1926 ist Paul Valéry Mitglied der Académie française, 1931 wird ihm die Ehrendoktorwürde der Universität Oxford verliehen, 1933 wird er Administrator des neugegründeten Centre Universitaire méditerranéen in Nizza, 1937 Inhaber eines eigens für ihn eingerichteten Lehrstuhls für Poetik am Collège de France. Nach Paul Valérys Tod am 20. Juli 1945 ordnet de Gaulle ein Staatsbegräbnis an.

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