Thekla Verlag
We are a publisher from Germany with a selected list of children's and young adult books.
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View Rights PortalTheart Press is a South African publisher specialisingin inspirational books - including poetry, children's books and biography.
View Rights PortalWas ist ein Medium? Die zeitgenössische Mediendebatte rekonstruiert Medien zumeist in Begriffen technischer Mittel und Apparate und (v)erklärt sie zum archimedischen Punkt unseres Weltverhältnisses. Das neue Buch von Sybille Krämer unternimmt einen Perspektivenwechsel: Was bedeutet es, wenn wir Medien nicht als Mittel, sondern als Mitte und Mittler bestimmen? Die Antwort darauf wird durch das »Botenmodell« gegeben, das Übertragung als ein kulturphilosophisches Schlüsselkonzept ausweist. Der Bote erscheint in diesem Zusammenhang als die Figur eines Dritten, der zwischen heterogenen Welten plaziert ist und damit Kommunikation und Austausch ermöglicht. Die kulturstiftende Leistung des Übertragens wird am Beispiel der imaginären Figur des Engels, der Krankheitsübertragung durch Viren, der Eigentumsübertragung durch Geld, der Sprachübertragung in der Übersetzung, der Gefühlsübertragung in der Psychoanalyse und schließlich der Übertragung von Wahrnehmung und Wissen durch Zeugen analysiert. "Aisthetisierung" – im Sinne des Wahrnehmbarmachens eines Abwesenden bzw. eines Unsinnlichen – erweist sich dabei als die Elementaraufgabe von Medien. Sybille Krämer will mit ihrem Buch den Boden bereiten für eine kritische Auseinandersetzung mit unserem demiurgischen Selbstverständnis als Homo faber bzw. Homo generator. Was bedeutet es, wenn wir uns eher als Bote denn als Macher und Konstrukteur begreifen?
Was ist Pop? So wenig originell diese Frage ist, so originell, vielfältig und überraschend können die Antworten ausfallen, wenn man sie den Richtigen stellt: Schriftstellern wie Thomas Meinecke, Andreas Neumeister oder Thorsten Krämer; Musikern und DJs wie Dirk von Lowtzow (»Tocotronic«) oder Hans Nieswandt; Journalisten wie Diedrich Diederichsen, Ulf Poschardt, Pinky Rose, Sacha Kösch oder Moritz von Uslar; Wissenschaftlern wie Gabriele Klein oder Eckhard Schumacher. Alle Autorinnen und Autoren gehen in den vorliegenden Originalbeiträgen anhand der Beschreibung eines Gegenstands, einer Person, einer Moderichtung, eines (Schreib-)Stils der Frage nach, was Popkultur eigentlich ist. Diese Phänomenologie der derzeitigen Popkultur bildet insofern auf ebenso unterhaltsame wie erhellende Weise ab, wie in der Gegenwart Kultur wahrgenommen wird und als symbolische Ordnung funktioniert; und nicht zuletzt wird der Begriff selber einer Revision unterzogen, indem er – ganz nebenbei – in unendlich viele Teilchen zersprengt wird.
Nicht nur Sprachphilosophen, auch Sprachwissenschaftler unterscheiden zwischen dem Regelsystem einer ›Sprache‹ bzw. der Sprachkompetenz und der aktuellen Verwendung dieser Fähigkeit in der Kommunikation, dem ›Sprechen‹. In den letzten Jahrzehnten mehren sich allerdings Stimmen, die kritisch fragen, ob eine solche ›Sprache hinter dem Sprechen‹ tatsächlich zu entdecken ist oder ob sie nicht vielmehr durch die sprachwissenschaftliche Praxis überhaupt erst erzeugt werde. Der Band will das aktuelle Problemfeld zeitgenössischer Sprachreflexion und Sprachtheorie vermessen, indem zeitgenössische Verfechter oder Kritiker der Idee von einer ›Sprache hinter dem Sprechen‹ zu Wort kommen und sich mit den möglichen Wechselwirkungen zwischen den beiden Phänomenen auseinandersetzen.
Das Sprachdenken Wilhelm von Humboldts, das im Verlauf der Geschichte von Sprachphilosophie und Linguistik durch reduktionistische Lektüren vor allem dazu gedient hat, die disparatesten theoretischen Unternehmungen zu legitimieren, wird in den letzten Jahren zunehmend aus seinem spezifischen philosophischen und wissenschaftlichen Kontext rekonstruiert und als Ganzes rezipiert, das heißt als einzigartige synthetische Verbindung transzendentalphilosophischer Reflexion in der Nachfolge Kants mit empirischer sprachwissenschaftlicher Forschung. Der Reichtum des Humboldtschen Sprachdenkens verdankt sich der Vielzahl von Traditionen, die in diesem anthropologisch-linguistischen Projekt zusammenlaufen, sowie der Art und Weise, wie Humboldt diese Traditionen verarbeitet. Einige Linien deses Geflechts der verschiedensten sprachphilosophischen und linguistischen Fragestellungen, die zu Humboldt hinführen, aber auch solche Diskussionsstränge, die von ihm ausgehen, werden in Traditionen Humboldts nachgezeichnet. Bei diesen um Humboldt als Zentrum kreisenden Erkundungen wird auf die Beziehungen zu solchen Autoren und Fragestellungen besonderer Wert gelegt, die bisher weniger beachtet worden sind, wie etwa das Verhältnis zu Leibniz, zu Vico, zu Hegel oder wie die Fragen nach der Entstehung neuer Sprachen und der Rolle des Hörens oder wie Humboldts grammatologische Überlegungen. Jürgen Trabant, geb. 1942, ist Professor für romanische Sprachwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Veröffentlichungen: Zur Semiologie des literarischen Kunstwerks (1970); Elemente der Semiotik (1976); (Hg. zus. m. A. Eschbach) History of Semiotics (1973); (Hg.) Wilhelm von Humboldt: Über die Sprache (1985); (Hg. zus. m. W. Busse) Les Idéologues (1986); Apeliotes oder Der Sinn der Sprache (1986); (Hg.) Beiträge zur Geschichte der romanischen Philologie in Berlin (1987); Zeichen des Menschen (1989); Aufsätze zur Textlinguistik, Semiotik, Sprachphilosophie und Geschichte der Sprachwissenschaft; Herausgeber der semiotischen Zeitschrift Kodikas/Code.