Semente Editorial
Semente Editorial has the intention to buy other rights and expand its titles to the international markets. We bought our first rights at the end of 2019, in Spanish, at the Guadalajara Book Fair
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View Rights PortalUnter den französischen Sprachwissenschaftlern und Semiologen ist Julia Kristeva wohl die unbequemste Denkerin: sie ist der theoretische Kopf der Tel Quel-Gruppe. Ihre Studien zur literarischen Textanalyse und zur Semiotik haben weit über Frankreich hinaus auf die Entwicklung neuer Methodologien und Vorstellungen in den Kultur- und Sozialwissenschaften Einfluß genommen. Mit dem vorliegenden Buch erscheint nun zum ersten Mal eine ihrer programmatischen Hauptarbeiten in deutscher Ubersetzung: eine Untersuchung der Symbolstrukturen. Ausgehend von der Poesie Lautréamonts und Mallarmés und von Erkenntnissen Freuds und Lacans versucht Julia Kristeva, die Logik subjektiver Rede neu zu formulieren, die Sprache als Praxis des Subjekts zu bestimmen. Die sprachlichen Neuerungen der literarischen Avantgarde am Ende des letzten Jahrhunderts gelten ihr als ein Indiz dafür, daß (und wie) sich zwei Träger signifikanter menschlicher Praxis«, Sprache und triebbewegter Körper, in ein widersprüchliches Verhältnis zueinander setzen, das seinen besonderen Ausdruck entweder in der Anlehnung an die geschichtlich vorgegebenen Symbolsysteme oder in der Auflehnung gegen sie findet. In dem Buch von Kristeva zeichnen sich die Umrisse einer Theorie der Kultur ab, die Sprachgeschichte und Erfahrungsgeschichte zusammenbindet.
Der Band Die Welt als Zeichen und Hypothese vereinigt Beiträge internationaler und deutscher Autoren zur Zeichentheorie von Charles Sanders Peirce. Peirce ist nicht nur Vater des amerikanischen Pragmatismus, sondern, neben Saussure, der Großvater der modernen Semiotik. Die einzigartige Chance des Peirceschen Ansatzes besteht darin, daß er eine völlig neue Art von Übergängen zwischen Philosophie, Semiotik und Einzeldisziplinen ermöglicht.
Die in dem vorliegenden Band versammelten französischen, italienischen, sowjetischen und tschechischen Studien sollen helfen, den Arbeits- und Wirkungsbereich einer kritischen Semiotik abzustecken, und zwar durch Gegenüberstellung szientistischer und kritischer Ansätze von U. Eco, A. J. Greimas, J. Kristeva, J. Lotman, M. Bachtin, J. Mukařovský u.a. Das den Band und seine Beiträge bestimmende Interesse ist es, Konzepte der Semiotik aufeinander zu beziehen, sie im Sinne der »Kritischen Theorie« zu interpretieren, um Ideologie auf der Ebene der »Textstruktur« erfassen zu können.
Dieser Band stellt einen in der deutschen Diskussion bisher weitgehend vernachlässigten Aspekt des Werkes von Charles W. Morris dar, nämlich seine Beziehung zur pragmatischen Bewegung in der amerikanischen Philosophie. In seiner Einleitung diskutiert Achim Eschbach nach einer wissenschaftshistorischen und systematischen Charakterisierung der ausgewählten Texte, inwiefern Morris' Begründung der Zeichentheorie den Forderungen moderner Pragmasemiotik genügt.
Saussures Cours de linguistique générale ist fraglos einer der wirkmächtigsten Texte der Gegenwart, ohne den weder die Linguistik noch die Semiotik und der Strukturalismus in ihrer heutigen Form vorstellbar wären. Da der Cours postum herausgegeben wurde, galt Saussure als Theoretiker ohne Buch. In diesem Band sind dagegen zahlreiche Notizen und Aufzeichnungen aus dem Nachlaß versammelt, die Saussures Denken in seinem ganzen Facettenreichtum darstellen.
Das Sprachdenken Wilhelm von Humboldts, das im Verlauf der Geschichte von Sprachphilosophie und Linguistik durch reduktionistische Lektüren vor allem dazu gedient hat, die disparatesten theoretischen Unternehmungen zu legitimieren, wird in den letzten Jahren zunehmend aus seinem spezifischen philosophischen und wissenschaftlichen Kontext rekonstruiert und als Ganzes rezipiert, das heißt als einzigartige synthetische Verbindung transzendentalphilosophischer Reflexion in der Nachfolge Kants mit empirischer sprachwissenschaftlicher Forschung. Der Reichtum des Humboldtschen Sprachdenkens verdankt sich der Vielzahl von Traditionen, die in diesem anthropologisch-linguistischen Projekt zusammenlaufen, sowie der Art und Weise, wie Humboldt diese Traditionen verarbeitet. Einige Linien deses Geflechts der verschiedensten sprachphilosophischen und linguistischen Fragestellungen, die zu Humboldt hinführen, aber auch solche Diskussionsstränge, die von ihm ausgehen, werden in Traditionen Humboldts nachgezeichnet. Bei diesen um Humboldt als Zentrum kreisenden Erkundungen wird auf die Beziehungen zu solchen Autoren und Fragestellungen besonderer Wert gelegt, die bisher weniger beachtet worden sind, wie etwa das Verhältnis zu Leibniz, zu Vico, zu Hegel oder wie die Fragen nach der Entstehung neuer Sprachen und der Rolle des Hörens oder wie Humboldts grammatologische Überlegungen. Jürgen Trabant, geb. 1942, ist Professor für romanische Sprachwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Veröffentlichungen: Zur Semiologie des literarischen Kunstwerks (1970); Elemente der Semiotik (1976); (Hg. zus. m. A. Eschbach) History of Semiotics (1973); (Hg.) Wilhelm von Humboldt: Über die Sprache (1985); (Hg. zus. m. W. Busse) Les Idéologues (1986); Apeliotes oder Der Sinn der Sprache (1986); (Hg.) Beiträge zur Geschichte der romanischen Philologie in Berlin (1987); Zeichen des Menschen (1989); Aufsätze zur Textlinguistik, Semiotik, Sprachphilosophie und Geschichte der Sprachwissenschaft; Herausgeber der semiotischen Zeitschrift Kodikas/Code.
Während der Bezug auf Semiotik, Diskurstheorie und Dekonstruktion in vielen Geisteswissenschaften längst zu den intellektuellen Selbstverständlichkeiten gehört, steht der linguistic turn in der Geschichtswissenschaft immer noch im Verdacht, den Historikern den Sinn für die Wirklichkeit zu rauben. Führende Vertreter des Fachs wähnen sich »am Rande des Abgrunds«, befürchten »das Ende der Geschichte als Wissenschaft« und verfassen eine »Defense of History«.Im neuen Buch von Philipp Sarasin wird diese äußerst polemisch geführte Debatte über die Grundlagen der Geschichtswissenschaft aufgenommen. In acht zum Teil noch unveröffentlichten Aufsätzen werden die erkenntnistheoretischen Grundlinien einer diskursanalytischen Geschichtsschreibung geprüft und ihre Möglichkeiten im Feld der Kulturgeschichte empirisch ausgelotet.
Der Band versammelt Schlüsseltexte zu Geschichte und Begriff des Fetischismus aus Ethnographie, Anthropologie, Religionsgeschichte und -philosophie, Soziologie, Waren- und Konsumkritik, Psychoanalyse und Gender-Theorie, Ästhetik und Semiotik sowie der jüngeren und jüngsten Wissenschaftsgeschichte. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, welche Kräfte die Beziehung des Menschen zu seinen Lieblingsobjekten regieren. Wiederholt die Verehrung eines Kleidungsstücks archaische Prägungen aus einer religiösen Urzeit? Ist der Warenfetisch ein Nachfahre der Idole der Naturvölker? Oder ist die Existenz des Fetischs nur dem abwertenden Blick auf das Unverständliche und Fremde geschuldet? Einleitende Kommentare führen in die Texte ein und markieren Entwicklungslinien einer jahrhundertelangen Faszinationsgeschichte.
Der literaturwissenschaftliche Strukturalismus findet allmählich auch in Deutschland breiteres Interesse. Im Anschluß an die Rezeption der Arbeiten der tschechischen Strukturalisten (Mukařovský, es 230 und 428) traten Fragen der Wirkungsgeschichte literarischer Texte sowie der literarischen Evolution in den Blickpunkt. Ein anderes Konzept der Forschung geht der Struktur der Texte selbst auf den Grund. Den Rahmen für derartige Untersuchungen bildet die Kommunikationstheorie: Kunst wird als eines der kommunikativen Medien begriffen, als eine Art Sprache mit einer bestimmten Organisation. Dieser Ansatz nähert die Kunstwissenschaft der Theorie des sprachlichen Zeichens an, wie sie heute von der Linguistik vertreten wird. Kunstwissenschaft und Linguistik bilden somit Teilgebiete einer allgemeinen Semiotik.
Mit Poetika Kino wird eine Leerstelle in der Geschichte der Filmtheorie gefüllt, zählen die in diesem Band versammelten filmästhetischen Texte der russischen Formalisten doch zu den bedeutendsten und avanciertesten Dokumenten der frühen Filmtheorie. Im Vordergrund stehen dabei der künstlerische Status des Films und das Bemühen, der Filmtheorie ihren Ort in einer Theorie der Kunst zuzuweisen. Stärker als etwa Balázs oder Arnheim betonen Formalisten wie Ejchenbaum, Tynjanov oder Sklovskij dabei den erzählenden Charakter des Films und rücken ihn damit weg von Photographie und Bühne hin zur Literatur. Lange vor der französischen Filmologie und Semiotik werden die Formgesetze der Filmkunst als ›sprachliche‹ Strukturen entziffert und können als Vorgriff auf spätere strukturalistische Ansätze gelesen werden. Der Band versammelt dabei nicht nur die zentralen theoretischen Ansätze, sondern reflektiert zugleich die Problemgeschichte der Theorie selbst, indem deren Wechselspiel mit der Praxis sichtbar gemacht wird.
Die Hinwendung zur Sprache und die fächerübergreifende Verbreitung der Semiotik sind Entwicklungen in der Philosophie, die Goodman für sein Werk so charakterisiert, »daß Kant die Struktur der Welt durch die Struktur des Geistes ersetzte, in deren Fortführung C.I. Lewis die Struktur der Begriffe an die Stelle der Struktur des Geistes treten ließ, und die nun schließlich dahin gekommen sind, die Struktur der Begriffe durch die Strukturen der verschiedenen Symbolsysteme der Wissenschaften, der Philosophie, der Künste, der Wahrnehmung und der alltäglichen Rede zu ersetzen«. In ihrem gemeinsamen Werk Revisionen plädieren Goodman und Elgin für eine umfassende Neuorientierung in der Philosophie und anderen Künsten und Wissenschaften. Das Buch beginnt mit einem Überblick über den augenblicklichen Stand im Prozeß der Neuorientierung. Revisionen stellt nicht nur einen Wechsel im begrifflichen Apparat vor, sondern eine umfassende Neuorientierung, die sich auf Interessen und Einstellungen auswirkt und methodologische Maximen einbezieht.
Auch in strukturaler Perspektive darf man die Poetik und Ästhetik nicht auf bloße Deskription des formalen Textaufbaus oder der formalen Regeln des Codes reduzieren und der Suggestivkraft von deren relativer Autarkie und Dauerhaftigkeit erliegen. Ein solcher Ansatz verlöre aus dem Auge, daß das Kunstwerk ein Werk des Menschen ist, ein Produkt seiner schöpferischen Tätigkeit, ein Träger seiner Mitteilung, und daß diese Mitteilung von jemandem empfangen, verstanden und interpretiert werden muß. Für die Kunst ist vom Standpunkt der Semiotik aus charakteristisch, daß eine Spannung besteht zwischen der Bedeutung, die sich als spezifisch künstlerische erst im Ganzen der Struktur des Werkes konstituiert, und dem System ästhetischer Bedeutungsnormen, die im Bewußtsein der das Werk rezipierenden gesellschaftlichen Gruppe existieren. Der Text des Werkes, seine lautliche und graphische Schicht, ist die Voraussetzung für die Konkretisierung des Werkes auf dem Hintergrund eines bestimmten Systems von ästhetischen Normen und kulturellen Werten. Erst in diesem Prozeß der Konfrontation mit den bisherigen Erfahrungen einer Gesellschaft und eines Individuums entsteht das eigentliche »ästhetische Objekt«.
Die Kreativität des Denkens zu verstehen bedeutet, mehr zu verstehen als das Denken selbst: eine Welt verständlich zu machen, in der Kreativität möglich ist. Die Schwierigkeit des philosophischen Problems der Kreativität des Denkens scheint gerade darin zu liegen, daß jede theoretische Antwort in alle anderen philosophischen Theorien der Logik, in Bewußtseinstheorie und Ontologie, in eine Theorie der alles durchdringenden Strukturen der Welt und der Erfahrung, eingebunden werden müßte. Eine Antwort auf dieses systematische Problem der Kreativität liefert die Philosophie von Charles S. Peirce. In Peirces logischem Idealismus ist Kreativität Ausdruck der höchsten, integrativen Funktion geistiger Aktivität, die deren logische Seite allererst wirksam werden läßt. Am Anfang des Bandes steht ein ausführlicher, in das Thema einführender Essay des Herausgebers, der den Zusammenhang zwischen den behandelten Problemen der Kreativität, Emergenz und Logik herstellt, Voraussetzungen der Beiträge darlegt und systematische Perspektiven aufweist. In sechzehn Beiträgen zur Logik, Wissenschafts- und Bewußtseinstheorie wird dann das Spannungsverhältnis zwischen der Erfahrung spontaner kreativer Prozesse und der planvollen Konstruktion formaler Systeme der Logik und Semiotik erörtert. Dabei erfahren die weithin unverstandenen formallogischen Bereiche der Peirceschen Philosophie den größten Zugewinn an Aufklärung.
Die Gegenwartsphilosophie war lange von einem schroffen Gegensatz zwischen analytischer Philosophie angelsächsischen Ursprungs und kontinentalen Strömungen wie Hermeneutik und Phänomenologie gekennzeichnet. In der letzten Zeit haben sich nicht zuletzt Karl-Otto Apel und Jürgen Habermas darum bemüht, die Einseitigkeit der herkömmlichen Position durch eine neue Synthese zu überwinden, die eine pragmatische Wende darstellt. Hier – wie auch in Norwegen – unternimmt man den Versuch, die philosophischen Einzelgebiete auf einer pragmatischen, kommunikations- und handlungsreflexiven Grundlage systematisch aufzubauen, u. a. in Anknüpfung an Ludwig Wittgensteins Spätphilosophie einerseits, an Transzendentalphilosophie und Kritische Theorie andererseits. Einsetzend mit einer Kritik des modernen Objektivismus, den die Carnap-Morris-Semiotik und die behavioristische Wissenschaftstheorie von Arne Næss sakrosankt zu machen schienen, hat sich in Norwegen eine fruchtbare Pragmatikdebatte entwickelt. Sie läßt die positivistische Verabsolutisierung der hypothetisch-deduktiven Methode (DN-Schema) ebenso hinter sich wie die spieltheoretische Verabsolutierung des instrumentell-strategischen Handlungstyps. Die Debatte spitzt sich in der Alternative zu: Wittgenstein-Pragmatik oder »Frankfurter Pragmatik«. Dieser Band, der dem deutschen Publikum erstmals eine Auswahl moderner norwegischer Philosophie präsentiert, ist jener Debatte gewidmet. Er enthält Beiträge norwegischer Autoren und des deutschen Mitherausgebers zur philosophischen Auseinandersetzung zwischen einer kontext- und beispielorientierten Praxeologie und den universalistischen Ansprüchen der Transzendentalpragmatik.
Die Heilige und ihre Gelehrten Die Wissenschaftler und historischen Schulen von al-Quds (Jerusalem) und ihr Beitrag zur islamischen Theologie Von Dr. Ahmad Khamehyar Al-Quds (Jerusalem) ist Muslimen als die dritte heilige Stadt des Islams nach Mekka und Medina bekannt. Aber nur wenige wissen von ihrem reichhaltigen Beitrag zum islamischen Wissen durch zahlreiche namhafte Gelehrte und Wissenschaftler, die über Jahrhunderte in al-Quds wirkten und damit die Stadt auf die wissenschaftliche Ebene der großen Theologiezentren der islamischen Welt hoben. Der iranische Historiker Dr. Khamehyar fasst die großartige Theologie-Historie dieser Stadt anhand von Originalquellen zeitgenössischer Historiker zusammen, insbesondere aufbauend auf das epochale Werk des Historikers al-ʿUleimī (15.–16. Jh. n. Chr.) über die Geschichte Jerusalems, und bietet dem Leser einen Überblick über mehrere Jahrhunderte islamischer Wissensmehrung in der Stadt der Himmelfahrt, die nach dem Einfall des Westens und der bis heute andauernden Besatzung in Vergessenheit zu geraten droht. Autor: Dr. Ahmad KhamehyarFormat: 13,5 x 21 cm, SoftcoverSeiten: 151Ort, Jahr: Bremen, 2019ISBN 978-3-946179-20-7 www.irankultur.com