Harvard Square Editions
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View Rights PortalFor nearly two centuries, Houghton Mifflin Harcourt has published some of the world's most renowned works. Its distinguished author list includes ten Nobel Prize winners, forty-eight Pulitzer Prize winners, fifteen National Book Award winners, and more than one hundred Caldecott, Newbery, Printz, and Sibert Medal and Honor recipients. Current and recent authors include Tim O'Brien, Natasha Trethewey, Tim Ferriss, Paul Theroux, Ursula K. Le Guin, and a celebrated roster of children's authors and illustrators including Kwame Alexander, Lois Lowry, and Chris Van Allsburg. HMH is also home to The Best American series® The Whole30®, Weber Grill, How to Cook Everything®, and other leading lifestyle properties; books by J.R.R. Tolkien; and many iconic children's books and characters, including Curious George®, The Little Prince, and The Polar Express.
View Rights PortalAndrea Stoll, Dr. phil., arbeitet als Autorin und Dramaturgin für Verlage, Filmproduktionen und Fernsehsender. Veröffentlichte mehrere Bücher und zahlreiche Aufsätze zu Ingeborg Bachmann, eine Biographie für den Insel Verlag ist in Vorbereitung. Andrea Stoll, Dr. phil., arbeitet als Autorin und Dramaturgin für Verlage, Filmproduktionen und Fernsehsender. Veröffentlichte mehrere Bücher und zahlreiche Aufsätze zu Ingeborg Bachmann, eine Biographie für den Insel Verlag ist in Vorbereitung.
Frühjahr 1958: Ingeborg Bachmann – gefeierte Lyrikerin, Preisträgerin der Gruppe 47 und ›Coverstar‹ des Spiegel – bringt gerade ihr Hörspiel Der gute Gott von Manhattan auf Sendung. Max Frisch – erfolgreicher Romancier und Dramatiker, der noch im selben Jahr den Büchner-Preis erhält – ist in dieser Zeit mit Inszenierungen von Biedermann und die Brandstifter beschäftigt. Er schreibt der »jungen Dichterin«, wie begeistert er von ihrem Hörspiel ist. Mit Bachmanns Antwort im Juni 1958 beginnt ein Briefwechsel, der – vom Kennenlernen bis lange nach der Trennung – in rund 300 überlieferten Schriftstücken Zeugnis ablegt vom Leben, Lieben und Leiden eines der bekanntesten Paare der deutschsprachigen Literatur. Nähe und Distanz, Bewunderung und Rivalität, Eifersucht, Fluchtimpulse und Verlustangst, aber auch die Schwierigkeiten des Arbeitens in einer gemeinsamen Wohnung und die Spannung zwischen Schriftstellerexistenz und Zweisamkeit – die Themen der autobiografischen Zeugnisse sind zeitlos. In den Büchern von Bachmann und Frisch hinterließ diese Liebe Spuren, die zum Teil erst durch die Korrespondenz erhellt werden können. Die Briefe zeigen die enge Verknüpfung von Leben und Werk, sie sind intime Mitteilungen und zugleich Weltliteratur. Vonseiten der Bachmann- wie der Frisch-Forschung kenntnisreich kommentiert, zeichnet ein neues, überraschendes Bild dieser Liebe.
Ingeborg Bachmann, geboren am 25. Juni 1926 in Klagenfurt, wurde durch einen Auftritt vor der Gruppe 47 als Lyrikerin bekannt. Nach den Gedichtbänden Die gestundete Zeit (1953) und Anrufung des Großen Bären (1956) publizierte sie Hörspiele, Essays und zwei Erzählungsbände. Malina (1971) ist ihr einziger vollendeter Roman. Bachmann starb am 17. Oktober 1973 in Rom.
Mit den hier versammelten Texten zielt Ingeborg Maus auf ein Paradox der Demokratie: Einerseits setzen die Bürger großes Vertrauen in die Justiz, insbesondere das Verfassungsgericht, während das Parlament am unteren Ende der Vertrauensskala rangiert. Wenn aber Verfassungsnormen in unbestimmte »Werte« aufgelöst werden, die es erlauben, auch verfassungskonforme Gesetze auszuhebeln, erscheint das Gericht andererseits als Kontrahent der Volkssouveränität. Die Kritik dieser juristischen Praxis, die heute auch auf EU-Ebene zu beobachten ist, wird ergänzt durch einen Rückblick auf Methoden der NS-Justiz.
Für die junge Ingeborg Bachmann und ihre Generation erwies sich die große Hoffnung nach dem Krieg bald als trügerisch. Die Themen in Bachmanns erstem Gedichtband, Die gestundete Zeit (1953), sind repräsentativ für die Erfahrung, die das Schreiben nach 1945 bestimmt: Aufbruch und Abschied, Schuld und Gedächtnis. In der dramatischen Gestik und den einprägsamen Bildern ihrer Lyriksprache hat diese Erfahrung zu einem ergreifenden Ausdruck gefunden, der bis heute nichts von seiner unmittelbaren Wirkung verloren hat. Das starke Gefühl für den sprachlichen Gestus und das vielschichtige Geschichtsbewusstsein haben dazu beigetragen, den Gedichten einen Platz in der europäischen Moderne nach 1945 zu sichern. Dass sich in ihnen auch ein ›verzweifeltes Sprechen‹ mit Paul Celan verbirgt, wurde erst spät entdeckt. Seit der Publikation des Briefwechsels von Bachmann und Celan (Herzzeit, 2008) ist diese Lesart der Gedichte unabweisbar. In der nun erstmals erscheinenden kommentierten Edition von Die gestundete Zeit wird dieses Verständnis weitergeführt, ergänzt durch neue Materialien aus dem Nachlass Ingeborg Bachmanns.
Ingeborg Bachmanns zweite Lyriksammlung, Anrufung des Großen Bären (1956), enthält Verse, die wegen ihrer hohen Einprägsamkeit, der Kühnheit ihrer Metaphern und ihres zeitkritischen, ethisch motivierten Sprachgestus schon bei Erscheinen Aufsehen erregten und bald kanonisiert wurden. Es sind Gedichte, die radikale Fragen stellen und Themen wie Liebe, Selbstbestimmung, Verantwortung, Utopie mit scharfer denkerischer Freiheit in mitreißenden Klangbildern entfalten. Die neue Edition macht die raffiniert durchkomponierte Struktur der Sammlung sichtbar. Zum ersten Mal werden die Gedichte unter Berücksichtigung des Nachlasses ausführlich kommentiert und im kulturgeschichtlichen Diskurs der Zeit verortet. Das weitgespannte Netz von intertextuellen Bezügen, der Dialog mit Paul Celan, der philosophische Horizont, die Vielfalt an metrischen Formen, die verwickelte Editionsgeschichte und die kontroverse Rezeption werden exemplarisch dargestellt, so dass die Verse in ihrer unerschöpflichen Vitalität und Ausstrahlungskraft neu beleuchtet werden. Die Salzburger Bachmann Edition präsentiert die Prosa, Gedichte und Essays, Hörspiele, Libretti sowie die Korrespondenzen Ingeborg Bachmanns in Form einer integrierten Ausgabe. Die Texte werden ergänzt durch eingehende Kommentare auf dem gegenwärtigen Stand der Forschung, die Bachmanns Werk neu erschließen. Neben den zu Lebzeiten erschienenen Werken werden auch unbekannte nachgelassene Texte zugänglich gemacht.
»Malina«, der erste und einzige Roman der Lyrikerin Ingeborg Bachmann, ist das Buch einer Beschwörung, eines Bekenntnisses, einer Leidenschaft. »Malina« ist wohl die denkbar ungewöhnlichste Dreiecksgeschichte: weil zwei der Beteiligten in Wahrheit eine Person sind. Das Buch handelt von nichts anderem als von Liebe, es zeigt die Einsamkeit dessen, der liebt. Ein radikales Buch, das seit seiner Erstveröffentlichung vor vierzig Jahren nichts an seiner Kraft verloren hat.
Ingeborg Bachmann (1926-1973) erzählt diese Liebesgeschichte in ihrem Roman Malina. Die Heldin des Romans liebt so vorbehaltlos, so ausschließlich und bedingungslos, »daß dem auf der anderen Seite nichts entsprechen kann. Für den Geliebten ist sie eine Episode in seinem Leben, für sie ist er der Transformator, der die Welt verändert, die Welt schön macht.« (Bachmann) Für ihn erfindet sie die Legende von der Vorherbestimmtheit ihrer Liebe, Sehnsuchtsbild und Utopie zugleich.Der Ausgabe beigegeben sind Bilder von Liebenden des österreichischen Maler Arik Brauer (geboren 1929).
Ingeborg Bachmann und Paul Celan. Lange war ihre Liebe ein großes Geheimnis, jetzt ist sie dokumentiert. Der Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan, zwei der bedeutendsten deutschsprachigen Dichter, ist das bewegende Zeugnis zweier Menschen, die sich liebten und gegenseitig verletzten, die einander brauchten und doch nicht miteinander leben konnten. Fast zwanzig Jahre lang kämpfen sie in ihren Briefen um die Liebe und Freundschaft des anderen, wiederholt herrscht Schweigen, immer wird der Briefwechsel wiederaufgenommen – bis es 1961 endgültig zum Bruch kommt.
1956, in ihrem dreißigsten Lebensjahr, hat Ingeborg Bachmann mit ersten Entwürfen zu dem Buch, welches nun in der Salzburger Bachmann Edition erscheint, begonnen. Fünf Jahre dauerte es, bis im Frühjahr 1961 alle sieben Erzählungen publikationsfertig im Piper Verlag eingelangt waren und der Band im Juni erscheinen konnte. Die Lyrikerin, Hörspielautorin und Essayistin sprach bei der Entstehungsphase von einem »Umzug im Kopf«, der auch in ihr Leben eingriff. Für die Ankündigung wünschte sie sich, um jeder Rollenfestlegung zu entgehen, den expliziten Hinweis, dass es sich weder um »lyrische Prosa« noch um eine »Sammlung« von Erzählungen handle, ihr sei der innere Zusammenhang wichtig, »das Utopiezeichen«, das alle Erzählungen verbinde. Denn es geht auch hier um die »Geschichte im Ich«. Sie klingt bereits in den biographisch signifikanten Titeln Jugend in einer österreichischen Stadt oder Das dreißigste Jahr an, aber am unmittelbarsten ist sie in der Erzählung gegenwärtig, deren Titelfigur am weitesten von unserer Welt entfernt scheint: in Undine geht, dieser einzigartigen Evokation der Kunst und des Dramas von Kunst und Leben, die den Abschluss des Bandes bildet. Die erzählerische Kraft Ingeborg Bachmanns artikuliert sich in der eminent erkenntnisbetonten, szenisch-analytischen Dimension, dem Sinn für sprachliche Mikroszenen, in denen sie die verschiedenen Formen von Machtausübung und Gewalt in den Blick rückte.
Josef Winklers diesjährige Klagenfurter Rede zur Literatur, die er in einen gewaltigen Rundumschlag gegen die Geldgier und moralische Verkommenheit der Mandatsträger verwandelte.
Spiegelland. Ein deutscher Monolog ist ein essayistischer Roman und das erste Prosabuch des in Leipzig lebenden Autors Kurt Drawert, der sich als Lyriker mit dem Gedichtband Privateigentum einen Namen machte. Spiegelland. Ein deutscher Monolog gründet auf den Erfahrungen eines Lebens in der untergegangenen DDR. In diesen Monologen der Selbstvergewisserung, geschrieben im Zeitraum von fünfzehn Monaten zwischen 1990 und 1991 in Schleswig-Holstein, setzt sich Kurt Drawert in kunstvoll gefügten Sprachbewegungen der Erinnerung und der ›Wiederholung‹, erzählend und reflektierend, mit der eigenen Biographie und der Geschichte des Herkunftslandes auseinander - um das eigene biographische »Niemandsland« besser zu verstehen. »Denn der Gegenstand des Denkens ist die Welt der Väter gewesen, von ihr sollte berichtet werden, und wie verloren sie machte und wie verloren sie war - als herrschende Ordnung, als Sprache, als beschädigtes Leben.«
Thomas Eder, geboren 1968, lehrt am Institut für Germanistik der Universität Wien.
Warum müssen Haie nicht zum Zahnarzt? Warum können Flugzeuge fliegen? Wo ist der Wind, wenn er nicht bläst? Um Fragen sind Kinder fraglos nie verlegen. Eltern um Antworten dagegen oft schon. Die sprichwörtlichen Löcher, die Kinder Mamas und Papas in den Bauch fragen – hier werden sie mit klugen und lustigen Geschichten gestopft. Was beispielsweise die Haie betrifft: Deren Zähne wachsen nach. Wieder was gelernt, oder? Unterhaltsam gelesen von Ingeborg Wunderlich und Dominik Freiberger
Ingeborg Bachmann stand mit zentralen Protagonistinnen der deutschsprachigen Literatur in Kontakt. Ihre Briefwechsel mit Marie Luise Kaschnitz, Hilde Domin und Nelly Sachs, die hier erstmals zugänglich gemacht werden, geben einen eindrucksvollen Einblick in die Lebensbedingungen, das literarische Schaffen, die Poetik und das politische Engagement schreibender Frauen nach 1945. Über Generationen und Grenzen hinweg entstehen zwischen den Briefpartnerinnen unterschiedliche Beziehungen: die in Rom beginnende Freundschaft Bachmanns mit Marie Luise Kaschnitz, die pragmatische Zusammenarbeit mit Hilde Domin und das lyrische Gespräch mit Nelly Sachs. Gemeinsam ist den Briefwechseln vor allem die Frage, wie nach der Shoah weitergelebt und weitergeschrieben werden kann. Der Kommentar erläutert die Briefe vor dem Hintergrund von Zeitgeschichte und Literaturbetrieb und versucht, von heute aus, die Werke dieser Autorinnen miteinander ins Gespräch zu bringen.
"In Klagenfurt hat Ingeborg Bachmann ihre Kindheit erlebt; ist diese Zeit noch zu finden in der Stadt von heute? Danach zog sie vor, zu leben in Rom und anderswo; was für Einladungen bietet Klagenfurt? Briefliche, autobiographische und andere Zitate Ingeborg Bachmanns lösen die Recherchen Uwe Johnsons aus, das Zusammenspiel beider Elemente illustriert die Spannung zwischen den beiden Orten. In Rom starb Ingeborg Bachmann am 17. Oktober 1973; in Klagenfurt ist sie begraben."
»Wir riefen Gastarbeiter, und es kamen Menschen.« Mit Sätzen wie diesem griff Max Frisch immer wieder in das öffentliche Leben der Schweiz ein. Als politischer Intellektueller war er auch in anderen Ländern ein gefragter Gesprächspartner: Er diskutierte mit Henry Kissinger über den Krieg in Vietnam, war 1977 in der Nacht, in der die »Landshut« gestürmt wurde, bei Helmut Schmidt in Bonn. Dem Citoyen, dem engagierten Bürger Max Frisch hat Matthias von Gunten sein Porträt gewidmet. Zu Wort kommt, neben Kissinger und Schmidt sowie Schriftstellerkollegen wie Christa Wolf, Günter Grass und Peter Bichsel, auch der Autor Max Frisch selbst – seine Tagebucheinträge und Reden werden gelesen von Reto Hänny. »Solche Stimmen fehlen heute in der Schweiz«, sagte von Gunten dazu der Neuen Zürcher Zeitung. Man möchte ergänzen: und anderswo.