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View Rights PortalKurz bevor er Selbstmord beging, verwandelte Jorge Barón Biza die Katastrophe im Zentrum seines Lebens in ein literarisches Meisterwerk. In Die Wüste und ihr Samen beschwört er einen radikalen Formverlust. Dieser Roman führt in eine Sphäre, in der Linien, Konturen, Grenzen keinen Halt mehr geben und vom Menschsein nichts bleibt als ein Schwindel. Beim Unterschreiben der Scheidungspapiere schüttet der Vater der Mutter Säure ins Gesicht. Der gemeinsame Sohn ist anwesend, es ist der Moment, in dem er zu erzählen beginnt. Von den hilflosen Versuchen der ersten Minuten, den Schaden zu begrenzen, von der seltsamen Erleichterung, als er erfährt, dass sich der Vater eine Kugel in den Kopf geschossen hat, von der Reise an der Seite der Mutter nach Mailand zu einem Spezialisten, von seiner ganz persönlichen Höllenfahrt durch Bars und Bordelle. Und eben immer, immer, immer wieder vom Gesicht der Mutter, dieser sonderbaren Masse Fleisch, die auseinander, ineinander, übereinander läuft und in den sonderbarsten Farben leuchtet ...
Kurz bevor er Selbstmord beging, verwandelte Jorge Barón Biza die Katastrophe im Zentrum seines Lebens in ein literarisches Meisterwerk. In Die Wüste und ihr Samen beschwört er einen radikalen Formverlust. Dieser Roman führt in eine Sphäre, in der Linien, Konturen, Grenzen keinen Halt mehr geben und vom Menschsein nichts bleibt als ein Schwindel. Beim Unterschreiben der Scheidungspapiere schüttet der Vater der Mutter Säure ins Gesicht. Der gemeinsame Sohn ist anwesend, es ist der Moment, in dem er zu erzählen beginnt. Von den hilflosen Versuchen der ersten Minuten, den Schaden zu begrenzen, von der seltsamen Erleichterung, als er erfährt, dass sich der Vater eine Kugel in den Kopf geschossen hat, von der Reise an der Seite der Mutter nach Mailand zu einem Spezialisten, von seiner ganz persönlichen Höllenfahrt durch Bars und Bordelle. Und eben immer, immer, immer wieder vom Gesicht der Mutter, dieser sonderbaren Masse Fleisch, die auseinander, ineinander, übereinander läuft und in den sonderbarsten Farben leuchtet ...
Jorge de Sena, 1919 in Lissabon geboren, war Lyriker, Romancier, Essayist und Übersetzer. Sein erstes Gedicht wurde 1938 veröffentlicht. Ausgebildet als Ingenieur an der Universität Porto und lange im Straßenbauwesen tätig, emigrierte er 1959 aus Salazars Portugal nach Brasilien, wo er als Literaturwissenschaftler promovierte. Nach dem Militärputsch in Brasilien übersiedelte er 1965 in die USA und unterrichtete an den Universitäten von Wisconsin und Kalifornien portugiesische und spanische Literatur. Er starb 1978 in Santa Barbara. Feuerzeichen, sein einziger Roman, zwischen 1964 und 1970 geschrieben, konnte erst nach seinem Tod in Portugal erscheinen. Frank Heibert, geboren 1960 in Essen, lebt in Berlin. Er übersetzt aus dem Englischen, Französischen, Italienischen und Portugiesischen. Zu den von ihm übersetzten Autoren gehören Amos Oz, Don DeLillo, Richard Ford und Yasmina Reza.
Dieser Band I der Werkausgabe enthält neben allen Gedichten, die der Autor zu Lebzeiten in Büchern, Zeitschriften, Zeitungen und an entlegeneren Orten veröffentlichte, auch sämtliche 120 im persönlichen Archiv Heiner Müllers hinterlegten unveröffentlichten Gedichte. Erstmals wird hiermit das gesamte lyrische Schaffen des Autors im Zusammenhang vorgestellt. Heiner Müller hat an der Vorbereitung dieses Bandes noch selbst teilgenommen, Material gesichtet und geordnet. Es entspricht seinem Wunsch, daß diese Ausgabe dem Prinzip »brutaler Chronologie« folgt. Bitte beachten Sie: Der Band enthält zwei Gedichte, die nicht von Heiner Müller, sondern von Günter Kunert stammen. Es handelt sich um die Texte »Impressionen am Meer« und »Die Uhr läuft ab«. Der Fehler wird in der nächsten Auflage des Bandes korrigiert.
Jorge Semprún wurde am 10. Dezember 1923 in Madrid geboren. Mit 14 Jahren musste er bei Beginn des spanischen Bürgerkrieges mit seiner Familie nach Paris fliehen. Dort besuchte er das Lycée Henri IV und studiert Philosophie an der Sorbonne. 1941 trat er unter dem Pseudonym ›Gérard‹ der kommunistischen Résistance-Bewegung ›Francs-Tireurs et Partisans‹ bei. Die deutsche Gestapo verhaftete ihn 1943, und Semprun wurde in das KZ Buchenwald deportiert. Nach der Befreiung 1945 kehrte er nach Paris zurück. Ab 1953 koordinierte er als Mitglied des ZK der spanischen Exil-KP im Geheimen den Widerstand gegen das Franco-Regime in Paris. Unter dem Pseudonym Federico Sánchez arbeitete er zwischen 1957 und 1962 im Untergrund der kommunistischen Partei im franquistischen Spanien. 1964 wurde er wegen Abweichung von der Parteilinie aus der KP ausgeschlossen. Seitdem widmete sich Semprun seiner schriftstellerischen Tätigkeit. In den sechziger Jahren wurde er erstmals als Drehbuchautor bekannt; mit berühmten Filmen wie beispielsweise La guerre est finie (Der Krieg ist aus) von 1966, Z von 1968 und L'aveu (Das Geständnis) von 1970. Nach seiner Amtszeit als spanischer Kultusminister von 1988 - 1991 lebte Jorge Semprún bis zu seinem Tod (2011) in Paris.
Anne Frank wurde in Deutschland geboren und wuchs in einer liebevollen Familie auf. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, musste sich Anne mit ihrer Familie in einem Unterschlupf in Amsterdam verstecken. Dort schrieb Anne ihr berühmtes Tagebuch, in dem sie von ihrem Glauben an das Gute im Menschen und ihrer Hoffnung auf Frieden berichtet. Nach dem Krieg eroberten ihre Aufzeichnungen die Herzen der Menschen und wurden zu einem der bedeutendsten Tagebüchern des 20. Jahrhunderts. Little People, Big Dreams erzählt von den beeindruckenden Lebensgeschichten großer Persönlichkeiten: Jede dieser Frauen, ob Künstlerin, Pilotin oder Wissenschaftlerin, hat Unvorstellbares erreicht. Dabei begann alles, als sie noch klein waren: mit großen Träumen. Für welches Alter sind diese Bücher gedacht? Für Babys das perfekte Geschenk zur Begrüßung in eine Welt voller Träume! Und Eltern werden in schlaflosen Nächten von diesen Büchern dazu ermutigt, das Vorlesen zu einem selbstverständlichen Teil des Lebens zu machen. Kleinkinder werden von den Illustrationen verzaubert sein – sie werden zahlreiche Dinge entdecken. Auch sind die Bücher großartige „Vokabeltrainer“! 3- bis 5-Jährige werden alles, Illustrationen und Texte, geradezu in sich aufsaugen! 6-, 8- und 10-Jährige haben ein ausgeprägteres Verständnis für die Illustrationen und die Bedeutung der Geschichte – es geht nicht nur darum, sich selbst zu akzeptieren und die eigenen Zukunftsträume zu verwirklichen, sondern auch darum, andere so zu akzeptieren, wie sie sind. Später: Die Bücher sind gute Geschenke zu jedem Anlass, denn die Träume der Kindheit können das ganze Leben lang Wirklichkeit werden.
Frank Schirrmacher (1959–2014) war Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Frank Schirrmacher (1959–2014) war Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Lídia Jorge wurde 1946 in der Ortschaft Boliqueime in der Algarve geboren. Ihre Jugend verbrachte sie dort als Einzelkind bei der Mutter und anderen weiblichen Familienmitgliedern. Alle Männer, der Großvater, der Vater und dessen Brüder, waren ins Ausland abgewandert. Die Abwesenheit der Männer, der enge Kontakt mit der ländlichen Umgebung, mit dem "Geruch der Erde", dem Wechsel der Jahreszeiten prägten ihre Kindheitserlebnisse ebenso wie die vielen wunderbaren, oft wundersamen Geschichten, die man sich dort erzählte. Nach ihrer Schulzeit in Faro zog sie nach Lissabon und studierte Romanistik. Während des Kolonialkrieges hielt sie sich mit ihrem ersten Mann, einem Offizier der Luftwaffe, einige Jahre in Afrika auf: zunächst in Angola (1969 - 1970), dann in Mosambik (1972 - 1974). Nach ihrer Rückkehr unterrichtete sie an einem Gymnasium in der Hauptstadt, arbeitete für das portugiesische Erziehungsministerium und lehrte an der Universität Lissabon Literaturwissenschaft. Bereits ihre beiden ersten Romane, O dia dos prodígios (1980, Der Tag der Wunder) und O cais das merendas (1982), wurden zu Hauptwerken der neueren portugiesischen Literatur, die sich in der Nachfolge der Nelkenrevolution von 1974 entwickelte. 1984 erschien ihr dritter Roman, der die magische Welt der beiden ersten Bücher verläßt und in Lissabon spielt, Notícia da cidade silvestre (Nachricht von der anderen Seite der Straße). Auch dieser Roman wurde von der Kritik als ein Meisterwerk der portugiesischen Gegenwartsliteratur gefeiert. Für O cais das merendas und Notícia da cidade silvestre bekam sie jeweils den Preis der Stadt Lissabon verliehen. Wie für viele Angehörige ihrer Generation war die Erfahrung des Kolonialkrieges für Lídia Jorge ganz entscheidend: "Die Geschichte dieses Krieges", so meinte sie in einem Gespräch, "muß erst noch geschrieben werden." Und sie schreibt sie: aus der Perspektive einer Frau, in dem 1988 erschienenen Roman A costa dos murmúrios (Die Küste des Raunens). Die Erzählerin sieht nach zwanzig Jahren jene Monate, die sie als junge Frau eines kriegsbegeisterten Offiziers in Mosambik in einer Atmosphäre latenter Gewalt erlebte, nun in ihrer ganzen Zwiespältigkeit. 1992 wurde ihr Roman A última dona und die Erzählung A instrumentalina (Eine Liebe) veröffentlicht, gefolgt von dem Roman O jardim sem limites (1995, Paradies ohne Grenzen), der in Lissabon spielt. 1996 erschien das Theaterstück A Maçon und 1997 der Erzählungsband Marido e outros contos. Ihr letztes Buch O vale da paixão (1998, Die Decke des Soldaten) wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Preis des portugiesischen Pen-Clubs, dem Dom Dinis-Preis, dem Máxima de Literatura-Preis, dem Bordalo Pinheiro-Preis und dem Jean Monet-Literaturpreis. Von der französischen Regierung wurde ihr im Jahr 2000 der Grad eines Chevalier de l'Ordre des Arts et des Lettres verliehen. 2006 ist Lídia Jorge gemeinsam mit ihrer Übersetzerin Karin von Schweder-Schreiner erste Trägerin des neu geschaffenen internationalen Literaturpreises Albatros. Die Auszeichnung wird von der Bremer Günter Grass Stiftung vergeben. Jorge erhält den Preis für ihr Romanwerk, sie habe - so die Jury - die »Dämonen lusitanischer Geschichte, die Kolonialkriege und die Nachwirkungen der Diktatur im intimen Rahmen von Familien und Gruppen aufgespürt«. Schweder-Schreiner habe die geschichtenreichen Bücher Jorges »meisterlich« übersetzt. 2007 erhält Lídia Jorge den »Grande Prémio SPA/Millennium« für ihr Lebenswerk. Der Preis in Höhe von 25.000 Euro wird vom Portugiesischen Schriftstellerverband vergeben und von der Millennium Bank unterstützt. Ihre Bücher sind immer autobiographisch, niemals aber Autobiographie; stets Annäherung an die Wirklichkeit, sind sie dennoch nicht ihr Abbild. "Literarische Kühnheit und analytische Schärfe" bescheinigen ihr die Kritiker. "Ich schreibe aus Instinkt. Wie im Leben. Ohne Netz und ohne Deckung", sagt Lídia Jorge.
Sind wir, was wir gelesen haben? Schärft Lesen die Wahrnehmung? Den Gemeinsinn? Was geschieht im Gehirn, wenn wir lesen? Gibt es ein illegitimes Lesen? Ein ekstatisches? Liest man alt anders als jung? Wie las man im Sozialismus? Was liest man im Krieg? Was bedeutet Lesen in unserer heutigen Abstiegsgesellschaft? Macht Nicht-Lesen am Ende glücklicher? Dies ist ein Lesebuch und ein Buch über das Lesen, eine Anthologie, die das welt- und selbsterschließende Abenteuer des Lesens beschreibt, seziert und feiert. Ausgehend von ihren literarischen oder wissenschaftlichen Arbeiten nehmen sich 24 Autorinnen und Autoren die Freiheit, das Thema auf ihre Weise zu behandeln: in Gestalt einer Theorie, einer Erzählung, einer Kindheitserinnerung oder als Streifzug durch die eigene Bücher- und Lesegeschichte. Mit Originalbeiträgen von: Marcel Beyer, Rachel Cusk, Annie Ernaux, Jürgen Habermas, Michael Hagner, Eva Illouz, Hans Joas, Dževad Karahasan, Esther Kinsky, Thomas Köck, Sibylle Lewitscharoff, Enis Maci, Nicolas Mahler, Friederike Mayröcker, Oliver Nachtwey, Katja Petrowskaja, Andreas Reckwitz, Hartmut Rosa, Clemens J. Setz, Wolf Singer, Maria Stepanova, John Jeremiah Sullivan, Alejandro Zambra, Serhij Zhadan
Philipp Frank diskutiert in diesem Buch den Begriff der Kausalität sowohl in historischer Perspektive als auch im Rahmen der modernen Wissenschaften, insbesondere der Quantentheorie. Er arbeitet den Gegensatz zwischen dem Kausalitätsgesetz im Alltagsleben und dessen sehr viel subtilerer Verwendung in den Wissenschaften heraus. Besonderen Wert legt er auf die genaue Klärung jener Begriffe, die in die Formulierungen des Kausalgesetztes eingehen. Weiterhin diskutiert Frank das Verhältnis von Theoretischen Begriffen wie z.B. »Elektrizität« oder »magnetisches Feld« einerseits und Beobachtungen bzw. Erfahrungen andererseits. Der sprachkritischen Grundeinstellung des Logischen Empirismus verpflichtet, betont Frank immer wieder die Gefahr, sinn- und bedeutungslose Sätze zu formulieren oder Tautologien für informativ zu halten.
Frank Wedekinds männerverzehrende Lulu findet sich im Atelier eines Suprematisten wieder. Im Ringen zwischen Körperlichkeit und Abstraktion werden sie von Lulus Mann in flagranti erwischt. Dieser erleidet einen Herzanfall. Im weiteren Verlauf wird Lulu noch zwei Männer unter die Erde bringen, bis sie schließlich Jack the Ripper in die Arme läuft … Frank Wedekinds Tragödien »Erdgeist« und »Die Büchse der Pandora« entschlackt Nicolas Mahler in seiner brillanten neuen Graphic Novel zu einer schwarzen Komödie über weibliche Körperlichkeit, männliches Besitzdenken und Kasimir Malewitschs Schwarzem Quadrat.
Die Vorlesungen, die Manfred Frank der Frage »Was ist Neostrukturalismus?« gewidmet hat, sind aus der Situation motiviert, daß zwischen den Hauptströmungen der Philosophie Frankreichs (dem Neostrukturalismus) und Deutschlands (Hermeneutik und kritische Theorie des Subjekts) so gut wie kein Gespräch existiert. Dieses Fehlen eines Dialoges hat, so die These Franks, zur Konsequenz, daß weder die Hermeneutik die Tiefe des strukturalistischen Arguments gegen die Zentralität des Subjekts ermessen noch der Strukturalismus/Neostrukturalismus bis an die Wurzeln einer tragfähigen Theorie des Subjektes gefragt hat. Um diese Fragmentierung zu überwinden, stellt Frank seine Vorlesungen unter das Leitthema: Wie kann man einerseits der fundamentalen Tatsache gerecht werden, daß Sinn, Bedeutung und Intention – die semantischen Fundamente jeden Bewußtseins – sich nur in einer Sprache, einer sozialen, kulturellen und ökonomischen Ordnung bilden können (in einer Struktur)? Wie kann man andererseits den fundamentalen Gedanken des neuzeitlichen Humanismus retten, der die Würde des Menschen an den Gebrauch seiner Freiheit bindet und nicht duldet, daß man der faktischen Bedrohung menschlicher Subjektivität durch den Totalitarismus der Regelsysteme und sozialen Codes moralisch Beifall spendet?
Manfred Frank hat in seinen Tübinger Ernst-Bloch-Vorlesungen »Indivi-dualität« zu seinem Thema gemacht: Ist das Individuum theoretisch am Ende, ebenso wie seine Existenz in der Realität bedroht ist? Eine erste Antwort auf diese Frage muß bejahend sein. Die Philosophie selbst begeg-net, seit ihren antiken Anfängen, zahlreichen Wortverbindungen, in denen Elemente aus der semantischen Sphäre der Eigenheit-Einzelnheit vor-kommen, mit Skepsis oder offener Verachtung. Die nicht-philosophischen Wissensformen sind ihrerseits keineswegs individualitätsfreundlicher.Der Gedanke der Wissenschaft verlangt vielmehr aus strikt methodolo-gischen Gründen den Ausschluß des Individuellen. Bei genauerer Betrachtung erweist sich jedoch, daß eine positive Antwort auf die eingangs gestellte Frage voreilig ist. Unter »Individuum« und »Individualität« ist zu verschiedenen Zeiten der Evolution der europäischen Intelligenz nicht dasselbe verstanden worden. Und nicht einmal für das auf das magische Jahr 1775 datierte Aufblühen des »Individualismus«, der im nachhinein mit dem »bürgerlichen Individualismus« identifiziert worden ist, ist die semantische Einheit des Terms gesichert. Die Frage läßt sich also nur entscheiden auf der Grundlage einer geduldigen Rekonstruktionsarbeit. Sie unternimmt Manfred Frank im vorliegenden Band. Er beginnt »ab ovo«: Welches sind die Beziehungen, die die Begriffe Subjekt und Individuum in der neueren philosophischen Diskussion zueinander unterhalten? Wie verhalten sich beide zum Begriff der Person, welches ist die ihr eigene Identität oder Nicht-Identität?
Frank Benjamin Franklin Wedekind wurde am 24. Juli 1864 in Hannover geboren und starb am 9. März 1918 in München. Im Jahr 1884 begann Wedekind zu studieren. Er versuchte sich an der Literatur, der bildenden Kunst, der Musik und auf Wunsch seines Vaters an der Rechtswissenschaft. 1887 entstand Kontakt zur Gruppe ›Das junge Deutschland‹, über die er Gerhart Hauptmann kennenlernte. Von 1891 bis 1895 lebte Frank Wedekind in Paris. 1896 kehrte Wedekind zurück nach München und war dort Mitgründer und ständiger Mitarbeiter der Zeitschrift ›Simplicissimus‹, in der er auch Hieronymos veröffentlichte. Von 1899 bis 1900 verbüßte er eine sechsmonatige Haftstrafe wegen Beleidigung der kaiserlichen Majestät. In den Jahren 1902 bis 1908 war Wedekind Kabarettist und Schauspieler. 1906 heiratet er Tilly Newes. Er war ein Bohemien, das Antibürgerliche war sein Element. In allen seinen Werken hat er die Gesellschaft seiner Zeit entlarvt, verspottet und angeklagt. Im Mittelpunkt seiner Dramen stehen Menschen, die versuchen, sich der Verlogenheit und Heuchelei ihrer Epoche zu widersetzen, und sich meist als deren Opfer erweisen. Er hatte einen untrüglichen Instinkt für die Möglichkeiten und die Wirkungen der Bühne. Vom Naturalismus wandte er sich ab, dem Expressionismus bahnte er den Weg und wurde so eine der zentralen Figuren des modernen Dramas. Marcel Reich-Ranicki
»Walser zeigt, was es heißt, in einer Geschichte zu leben, deren Ende man nicht kennt. Also zeigt er, was es heißt, in der Gegenwart zu leben.« Frank Schirrmacher
Frank Jakubzik, 1965 in Kassel geboren, lebt mit seiner Familie in Mainz. Neben Prosa veröffentlichte er zahlreiche Übersetzungen. In der edition suhrkamp erschien zuletzt sein hoch gelobter Erzählungsband In der mittleren Ebene (es 2707).