Deutscher Apotheker Verlag
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View Rights PortalVandenhoeck & Ruprecht in Göttingen, Germany, has been publishing academic literature since 1735. It ranks among the oldest independent publishing houses in the world.
View Rights Portal»Man gewinnt, indem man mitten im Gestrudel und Gesprudel ist.« Der Tagebuch-Roman Jakob von Gunten, 1909 publiziert, führt in eine rätselhafte, skurrile Dienerschule hinein, gegen die sich die Titelfigur als »reizende, kugelrunde Null« zu behaupten versteht – ein Traum radikaler Subjektivität von erstaunlicher Modernität. Zugleich kann sich Jakob am »Großstadtweltleben« kaum sattsehen. Der dritte von Walsers »Berliner« Romanen ist auch als einer der ersten Großstadtromane der deutschen Literatur zu entdecken.
"Die Zeit von 1933 bis 1945 bedeutet für die Soziologie in Deutschland eine »Unterbrechung«. Zweifelsohne hat es aber auch unter dem Faschismus in Deutschland eine Soziologie gegeben. Eine grundsätzliche Ablehnung der Soziologie durch die NSDAP oder im Namen der faschistischen Ideologie fand nicht statt; vielmehr wurde die soziologische Methode seitens des Regimes zunehmend gefragt. Die »deutsche Soziologie« trug in einem nicht zu unterschätzenden Umfang zur Institutionalisierung und Professionalisierung der Soziologie in Deutschland bei, ein Prozeß, der über 1945 hinaus gewirkt hat."
Wer hat nicht als Junge davon geträumt, Fußballprofi zu werden, und dann mit sechzehn eingesehen, daß es nicht reicht? Wer redet nicht immer noch von Frank Mills Pfostenschuß, Michael Kutzops verschossenem Elfmeter, dem traumatischen Halbfinale 2006 gegen Italien? Von Maradonas Hand Gottes, Oliver Bierhoffs Golden Goal, Nürnbergs Aufstieg und Triumph unter Hans Meyer? Die deutsche Nationalmannschaft der Autoren schreibt über verlorene Ideale und neue Hoffnungen, über gute Gelegenheiten und verpaßte Chancen, über legendäre Spieler, denkwürdige Begegnungen und die innere Zerrissenheit des Fans eines ewigen Tabellenletzten. In 22 wahren und erfundenen Geschichten lassen fußballbesessene Schriftsteller große Momente noch einmal aufleben. Mit Texten von Albert Ostermaier, Moritz Rinke, Sönke Wortmann, Jan Brandt, Norbert Kron, Jochen Schmidt, Jan Böttcher, Falko Hennig, Wolfram Eilenberger, Tobias Hülswitt, Michael Lentz, Thomas Brussig, Christoph Nußbaumeder und Gastbeiträgen von Jorge Valdano und Hans Meyer.
Der Dichter und Bibliothekar Ludwig Bechstein veröffentlichte 1845 das Deutsche Märchenbuch. Es ist bis heute eine der beliebtesten Märchensammlungen in deutscher Sprache geblieben. Der Band der Insel-Bücherei bietet eine Auswahl seiner schönsten Märchen. Sie reicht von „Schlauraffenland“ und „Schwan, kleb an“ bis zu „Zitterinchen“ und den „Probestücken des Meisterdiebs“. Alle Geschichten hat Markus Lefrançois mit seinen farbenfrohen und detailreichen Illustrationen versehen: ein wunderschönes Geschenkbuch für alle Märchenfreunde!
In "Mein Weg zum Fußballprofi" erzählt Thomas Müller, wie er seinen Kindheitstraum verwirklichte, ein weltberühmter Fußballspieler zu werden. Angefangen mit dem ersten Ballkontakt bis hin zu den triumphalen Momenten des Champions-League-Siegs und dem Gewinn der Weltmeisterschaft in Brasilien, teilt der FC Bayern Superstar ehrlich und mit Sympathie seine fesselnde Geschichte. Durch die Augen Müllers erfahren junge Leser von den Herausforderungen und Erfolgen auf dem Weg zum Profisportler. Das Buch, bereichert durch persönliche Fotos und Einblicke, Kommentare von Familie und Förderern, ist nicht nur eine Inspirationsquelle, sondern auch ein praktischer Ratgeber für angehende Fußballstars, garniert mit Müllers humorvollem Charakter. Autobiografie eines Idols: Thomas Müller, Torschützenkönig und Lesebotschafter, teilt seine Geschichte auf eine Weise, die speziell auf Kinder zugeschnitten ist. Einzigartige Einblicke: Mit exklusiven Privatfotos und umfassenden Hintergrundinformationen erhalten Leser*innen einen seltenen Blick hinter die Kulissen eines Fußballprofis. Inspiration und Praxis: Neben der spannenden Erzählung bietet das Buch praktische Tipps für junge Talente, die den Traum haben, Fußballprofi zu werden. Von der Familie unterstützt: Kommentare von Müllers Familie und Förderern ergänzen die Erzählung, geben dem Buch eine persönliche Note und zeigen den Menschen hinter dem Sportler. Kindgerecht aufbereitet: Die lebendige und zugängliche Schreibweise macht das Buch zu einem idealen Geschenk für junge Fußballfans und unterstützt die Lesemotivation. Motivierend und realistisch: Das Buch vermittelt eine realistische Sicht auf die Anstrengungen und den Aufwand, der nötig ist, um Erfolg im Profisport zu erzielen, und motiviert junge Leser*innen ab 10 Jahren, ihre Träume zu verfolgen. Breite Zielgruppe: Obwohl es für Kinder konzipiert ist, bietet das Buch auch für Erwachsene interessante Einblicke und ist somit eine Lektüre für die ganze Familie. Hochwertige Ausstattung: Das Hardcover und die hochwertige Verarbeitung machen es zu einem langlebigen Schatz in jeder Büchersammlung. Weitere Bücher zum Lesenlernen von Thomas Müller: Mein Weg in die Startelf Mein Weg zum Traumverein Meine erste Meisterschaft Meine Fußballgeschichten. Alle 3 Bände in einem Buch
"Mein Weg in die Startelf" von Thomas Müller schildert die motivierende Geschichte des jungen Thomas Müller, der seinen Platz in der ersten Mannschaft des renommierten FC Bayern München erkämpft. Mit nur zehn Jahren beginnt seine Reise, die von der Ersatzbank startet und durch unermüdliches Training und die Ermutigung seines Teamkollegen Martin zu seiner ersten großen Chance führt. Dieses Buch ist perfekt für Leseanfänger zwischen 7 und 9 Jahren, die durch Thomas Müllers echte Erfahrungen sowohl die Freuden als auch die Herausforderungen des Fußballs kennenlernen. Die Geschichte ist angereichert mit vielen Illustrationen im Comicstil, großen Schriftarten und kurzen Textabschnitten, die das Lesen erleichtern. Zusätzlich enthält es 16 Seiten mit Leserätseln und Spielen, die das Verständnis vertiefen und die Handlung lebendig machen. Gelistet bei Antolin. Förderung der Lesebegeisterung: Speziell für junge Fußballfans konzipiert, die durch die spannende Geschichte von Thomas Müller zum Lesen motiviert werden. Bildungsreich und unterhaltsam: Enthält Spiele und Rätsel, die das Gelesene vertiefen und gleichzeitig Spaß machen. Visuell unterstütztes Lernen: Große Schrift und zahlreiche Illustrationen helfen jungen Leser*innen, den Text leichter zu verstehen und fördern das Interesse am Lesen. Reale Vorbildfunktion: Thomas Müllers Geschichte inspiriert Kinder, durch Anstrengung und Ausdauer ihre Träume zu verfolgen. Ideal für Sportbegeisterte: Verbindet die Leidenschaft für Fußball mit dem Lesenlernen und macht beide Aspekte ansprechend für junge Leser.
In Deutsche Sorgen ist alles gesammelt, was Martin Walser von 1960 bis 1996 in Vers, Prosa, Dialog und Essay geschrieben hat über seinen Umgang mit der Erblast der deutschen Geschichte. Es sind alles Antworten auf die jeweils aktuelle Zuspitzung des deutschen Themas in den Jahrzehnten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Der Wissenschaftler, Kulturkritiker und Schriftsteller wurde am 19. März 1907 in Köln geboren. Er studierte Jura, Geschichte und Philosophie in Köln, Bonn und Berlin. Als Jude verfolgt, war er von 1933 bis 1945 in der Emigration in Frankreich und in der Schweiz. Von 1948 bis 1963 lehrte er Geschichte der Nationalliteraturen an der Universität Leipzig. Zwischen 1965 und 1973 war er Professor für Deutsche Sprache und Literatur an der Technischen Universität Hannover. Danach lebte er als Honorarprofessor in Tübingen. 1935, im Exil, begann er mit den Vorarbeiten für sein großes Werk über Georg Büchner; ohne Zuspruch von Carl J. Burckhardt wäre das Opus magnum nicht beendet worden. 1972 erschien eine Neuausgabe im Suhrkamp Verlag. 40 Titel von ihm sind seitdem in »seinem« Verlag publiziert worden, darunter Bücher über Goethe und Brecht, Thomas Mann und Richard Wagner; der letzte in diesen Tagen: »Erinnerungen an Willy Brandt«. Bundeskanzler Schröder drückte darüber brieflich noch seine Hochachtung aus. Hans Mayer war ein Lehrer für uns Deutsche. Ein Wissenschaftler, der mitten im Stalinismus Autoren wie Kafka, Proust, Joyce und Bloch verteidigte, der, wo immer in der Welt er lehrte, Literatur befragte, ob sie geeignet sei, Humanität zu befördern. Ein Gelehrter zwischen den Fronten, dessen wichtigste Werke nicht zufällig den Unbotmäßigen und »Außenseitern« gelten. Seine Erinnerungen waren Erinnerungen eines »Deutschen auf Widerruf«. Die Beschwörungen eines anderen Deutschland bereiteten neuen Kräften wie Uwe Johnson den Weg. Hans Mayer ist Ehrenbürger der Städte Köln und Leipzig, Ehrendoktor der Universitäten in Brüssel, Wisconsin und Leipzig, Ehrenprofessor der Universität Peking, Träger des »Großen Verdienstkreuzes mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland«. Hans Mayer, Nestor der deutschen Literaturwissenschaft, starb am Sonnabend, dem 19. Mai 2001, im Alter von 94 Jahren in Tübingen.
1846 veröffentlichte Karl Simrock ein Buch mit dem Titel Deutsche Sprichwörter. Der Volkskundler, Lehrer und Übersetzer hatte viele Jahre die Redensarten und Sentenzen der Deutschen gesammelt, schließlich rund 12.000 Sprichwörter zusammengestellt, »diesen seit tausend Jahren gehüteten Schatz«. Es ist bis heute ein Standardwerk geblieben. Die vorliegende Auswahl bietet die schönsten dieser Lebenserfahrungen in Spruchform. Aber: »Auf einem Beine steht man nicht«. Und so hat Mehrdad Zaeri diese Ausgabe der Insel-Bücherei zusätzlich mit seinen unverwechselbaren und poetischen Illustrationen ausgestattet. Denn: »In schönen Büchern blättert man gern.«
1978, 1982: Zweimal Juni, zweimal Fußballweltmeisterschaft, und beide Male verliert Argentinien knapp gegen Italien. Auf die erste Niederlage, in Buenos Aires, folgt dennoch der Titelgewinn und der propagandistische Triumph der Militärjunta. Die zweite Niederlage, in Spanien, führt nicht nur zum Ausscheiden der Nationalmannschaft - sie wird begleitet vom katastrophal gescheiterten Falklandkrieg, der das Ende der Schreckensherrschaft einleitet. Und doch gibt es selbst in solchen Zeiten immer auch Leute, die es ganz gut getroffen haben. Etwa der junge Rekrut, der zunächst bei einem Militärarzt als Fahrer arbeitet und später als Medizinstudent den Krieg in der Zeitung verfolgt. Als er aber auf einer Gefallenenliste einen Namen bemerkt, der ihm bekannt vorkommt, entspinnen sich seine Erinnerungen, die an ein grauenhaftes Ereignis rühren. Mit dieser scheinbar unbeteiligten Stimme eines Mitläufers macht der Roman den Leser zum Komplizen und gewinnt eine Drastik und Intensität, die einem den Atem raubt. Martín Kohan schrieb mit Zweimal Juni den maßgeblichen Roman über die traumatischen Ereignisse der letzten Militärdiktatur.
Jacob Grimm, geboren 1785 in Hanau und verstorben 1863 in Berlin, studierte Jura in Marburg. In dieser Zeit entdeckte er sein Interesse an der geschichtlichen Entwicklung von Sprache und Literatur. Später studierte er altdeutsche Poesie und Sprache sowie Slawistik und arbeitete als Bibliothekar. Sein schriftstellerisches Lebenswerk ist eng mit dem seines ein Jahr jüngeren Bruders Wilhelm Grimm verknüpft. Gemeinsam arbeiteten sie an einem großen Projekt: einem deutschen Wörterbuch, das den gesamten neuhochdeutschen Sprachschatz darlegen sollte. Wilhelm Grimm, geboren 1786 in Hanau und verstorben 1859 in Berlin, war ein deutscher Jurist sowie Sprach- und Literaturwissenschaftler. Sein schriftstellerisches Lebenswerk ist eng mit dem seines ein Jahr älteren Bruders Jacob Grimm verknüpft. Gemeinsam arbeiteten sie an einem großen Projekt: einem deutschen Wörterbuch, das den gesamten neuhochdeutschen Sprachschatz darlegen sollte.
Marcel Reich-Ranicki wurde am 2. Juni 1920 in Wloclawek / Polen geboren. Sein Vater, David Reich, war ein polnischer Jude, seine Mutter, Helene eine deutsche Jüdin. Die Familie siedelte 1929 nach Berlin um. Dort besuchte er das Gymnasium. Im Herbst 1938, kurz nach dem Abitur, wurde er verhaftet und nach Polen deportiert, wo er ab 1940 im Warschauer Getto leben musste. Anfang 1943 gelang ihm zusammen mit seiner Frau Teofila die Flucht aus dem Getto in den Warschauer Untergrund. Seine Eltern und sein Bruder wurden von den Nationalsozialisten ermordet. Zunächst im Polnischen Diplomatischen Dienst tätig, fand er seine Berufung schließlich in der Literatur. Er arbeitete für Zeitungen, im Rundfunk und als Übersetzer. 1958 siedelte Reich-Ranicki in die Bundesrepublik Deutschland über. Er lebte von 1959 bis 1973 in Hamburg, dann zog er nach Frankfurt am Main. Er war für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Die Welt und die Wochenzeitung Die Zeit als Literaturkritiker tätig und gehörte von 1958 bis 1967 als solcher der Gruppe 47 an. 1968 war er Gastprofessor für deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts an der Washington University in St. Louis (USA) und 1969 am Middlebury College (USA). Von 1971 bis 1975 lehrte er als ständiger Gastprofessor für Neue Deutsche Literatur an den Universitäten Stockholm und Uppsala. Ab 1974 war er Honorarprofessor an der Universität Tübingen, in den Jahren 1991/92 bekleidete er die Heinrich Heine-Gastprofessur an der Universität Düsseldorf. Marcel Reich-Ranicki war Ehrendoktor der Universitäten Uppsala (1972), Augsburg (1992), Bamberg (1992), Düsseldorf (1997), Utrecht (2001) und München (2002). Nachdem er 1988 die Leitung des Literaturteils der FAZ abgegeben hatte, schrieb er weiter Kritiken in verschiedenen Zeitungen und wirkte von nun an auch im Fernsehen: Von 1988 bis 2001 leitete er das Literarische Quartett im ZDF. Reich-Ranicki wurde mit zahlreichen Preisen geehrt und galt als einer der bedeutendsten Literaturkritiker Deutschlands. Er starb am 18. September 2013 im Alter von 93 Jahren.
Deutsche Liebesgedichte aus fünf Jahrhunderten sind in diesem Band versammelt: Gedichte von Hans Sachs, Matthias Claudius, Johann Wolfgang Goethe, Friedrich Hölderlin, Annette von Droste-Hülshoff, Wilhelm Busch, Rainer Maria Rilke, Georg Trakl und vielen anderen.
Marcel Reich-Ranicki wurde am 2. Juni 1920 in Wloclawek / Polen geboren. Sein Vater, David Reich, war ein polnischer Jude, seine Mutter, Helene eine deutsche Jüdin. Die Familie siedelte 1929 nach Berlin um. Dort besuchte er das Gymnasium. Im Herbst 1938, kurz nach dem Abitur, wurde er verhaftet und nach Polen deportiert, wo er ab 1940 im Warschauer Getto leben musste. Anfang 1943 gelang ihm zusammen mit seiner Frau Teofila die Flucht aus dem Getto in den Warschauer Untergrund. Seine Eltern und sein Bruder wurden von den Nationalsozialisten ermordet. Zunächst im Polnischen Diplomatischen Dienst tätig, fand er seine Berufung schließlich in der Literatur. Er arbeitete für Zeitungen, im Rundfunk und als Übersetzer. 1958 siedelte Reich-Ranicki in die Bundesrepublik Deutschland über. Er lebte von 1959 bis 1973 in Hamburg, dann zog er nach Frankfurt am Main. Er war für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Die Welt und die Wochenzeitung Die Zeit als Literaturkritiker tätig und gehörte von 1958 bis 1967 als solcher der Gruppe 47 an. 1968 war er Gastprofessor für deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts an der Washington University in St. Louis (USA) und 1969 am Middlebury College (USA). Von 1971 bis 1975 lehrte er als ständiger Gastprofessor für Neue Deutsche Literatur an den Universitäten Stockholm und Uppsala. Ab 1974 war er Honorarprofessor an der Universität Tübingen, in den Jahren 1991/92 bekleidete er die Heinrich Heine-Gastprofessur an der Universität Düsseldorf. Marcel Reich-Ranicki war Ehrendoktor der Universitäten Uppsala (1972), Augsburg (1992), Bamberg (1992), Düsseldorf (1997), Utrecht (2001) und München (2002). Nachdem er 1988 die Leitung des Literaturteils der FAZ abgegeben hatte, schrieb er weiter Kritiken in verschiedenen Zeitungen und wirkte von nun an auch im Fernsehen: Von 1988 bis 2001 leitete er das Literarische Quartett im ZDF. Reich-Ranicki wurde mit zahlreichen Preisen geehrt und galt als einer der bedeutendsten Literaturkritiker Deutschlands. Er starb am 18. September 2013 im Alter von 93 Jahren.
1806 löste sich die politische Form auf, die tausend Jahre lang das Zusammenleben der Deutschen geprägt hatte, das »Heilige Römische Reich Deutscher Nation«. Kurz zuvor war in Amerika und Frankreich eine neue Form der politischen Existenz eines Volkes entstanden: der moderne Verfassungsstaat. Seine Übernahme und Ausgestaltung bestimmte fortan auch die deutsche Geschichte. An Verfassungsrecht, Verfassungsinterpretation und Verfassungspraxis lassen sich die jeweiligen Gesellschaftszustände und Machtverhältnisse ablesen. Die wechselvolle Entwicklung wird hier in ihrem politischen, sozialen, ökonomischen und kulturellen Kontext dargestellt: Der erste Band behandelt Durchsetzung und Ausbreitung des Verfassungsstaats von den Anfängen bis zur Auflösung des Deutschen Bundes, der zweite Band Konsolidierung und Krise von der Reichsgründung bis zur Gegenwart.
Marcel Reich-Ranicki wurde am 2. Juni 1920 in Wloclawek / Polen geboren. Sein Vater, David Reich, war ein polnischer Jude, seine Mutter, Helene eine deutsche Jüdin. Die Familie siedelte 1929 nach Berlin um. Dort besuchte er das Gymnasium. Im Herbst 1938, kurz nach dem Abitur, wurde er verhaftet und nach Polen deportiert, wo er ab 1940 im Warschauer Getto leben musste. Anfang 1943 gelang ihm zusammen mit seiner Frau Teofila die Flucht aus dem Getto in den Warschauer Untergrund. Seine Eltern und sein Bruder wurden von den Nationalsozialisten ermordet. Zunächst im Polnischen Diplomatischen Dienst tätig, fand er seine Berufung schließlich in der Literatur. Er arbeitete für Zeitungen, im Rundfunk und als Übersetzer. 1958 siedelte Reich-Ranicki in die Bundesrepublik Deutschland über. Er lebte von 1959 bis 1973 in Hamburg, dann zog er nach Frankfurt am Main. Er war für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Die Welt und die Wochenzeitung Die Zeit als Literaturkritiker tätig und gehörte von 1958 bis 1967 als solcher der Gruppe 47 an. 1968 war er Gastprofessor für deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts an der Washington University in St. Louis (USA) und 1969 am Middlebury College (USA). Von 1971 bis 1975 lehrte er als ständiger Gastprofessor für Neue Deutsche Literatur an den Universitäten Stockholm und Uppsala. Ab 1974 war er Honorarprofessor an der Universität Tübingen, in den Jahren 1991/92 bekleidete er die Heinrich Heine-Gastprofessur an der Universität Düsseldorf. Marcel Reich-Ranicki war Ehrendoktor der Universitäten Uppsala (1972), Augsburg (1992), Bamberg (1992), Düsseldorf (1997), Utrecht (2001) und München (2002). Nachdem er 1988 die Leitung des Literaturteils der FAZ abgegeben hatte, schrieb er weiter Kritiken in verschiedenen Zeitungen und wirkte von nun an auch im Fernsehen: Von 1988 bis 2001 leitete er das Literarische Quartett im ZDF. Reich-Ranicki wurde mit zahlreichen Preisen geehrt und galt als einer der bedeutendsten Literaturkritiker Deutschlands. Er starb am 18. September 2013 im Alter von 93 Jahren.
Elias' Studien über die Deutschen sind Beiträge zu einer »Biographie Deutschlands«, jeweils konzentriert auf die Wilhelminische Gesellschaft, die Weimarer Republik, den Hitlerstaat und die Bundesrepublik. Charakteristisch für den Autor ist auch hier die Zusammenschau von Vorgängen der Staatsbildung und der Bildung sozialer Persönlichkeitsstrukturen der Individuen. Der Blick für die Besonderheiten deutscher Entwicklungen wird geschärft durch Vergleiche mit anderen Ländern. Elias beobachtet die Gegebenheiten im Kontext sowohl langfristiger Prozesse als auch der Machtverhältnisse verschiedener Gruppen innerhalb der Gesellschaft. Ein gemeinsames Grundmotiv aller Studien findet sich in der Frage nach den spezifisch deutschen Traditionen, die den Ausbruch der Barbarei in der Nation von Goethe, Kant und Schiller möglich gemacht haben (und wieder möglich machen könnten). Elias spricht explizit davon, daß ihm sein Lebensthema, die Erforschung von Zivilisationsprozessen, durch diese Erfahrung aufgegeben wurde: »Hinter den hier veröffentlichten Untersuchungen steht – halb verborgen – der Augenzeuge, der nahezu neunzig Jahre lang den Gang der Ereignisse miterlebt hat.«