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        June 2004

        Galizische Geschichten

        by Andrzej Stasiuk, Renate Schmidgall

        Südostpolen nach der Wende. In einem Dorf verrottet die frühere LPG, und das kleine Menschenuniversum gerät aus den Fugen. Wer nicht mehr fortkommt, bleibt am Fenster sitzen wie die alte Frau, die noch heute ihre sechs Töchter auf dem Wiesenweg davongehen sieht, oder wie Herr Lewandowski, der im ungeheizten Zimmer vor dem Foto seiner Frau hockt und von Warschau träumt. Nur der ewig verschuldete W}adek kommt zu Geld. Den vergammelten Kiosk mit Zahnbürsten, Papstbildern, drei Zigarettensorten und dem blassen, gelangweilten Gesicht der Verkäuferin verwandelt er in eine gleißende Licht- und Farbenpracht – die Erschaffung der Welt im grauen Raum zwischen Kneipe und Dorfplatz.In dieser Gegend, die früher ein Teil Galiziens war und schon immer zu den ärmsten und rückständigsten Regionen Polens gehörte, findet Andrzej Stasiuk, was er sucht: Bilder aus dem imaginären Alltagsmuseum Mitteleuropas, Geschichten, die er sich in dämmrigen Wohnstuben, in Kirchenruinen und an den Busstationen einer vergessenen Provinz erzählen läßt, Lebensträume und Hoffnungen, die sich gegen die Gewalt einer ganzen Epoche behauptet haben.Ein sympathisierender Blick ruht auf den Gestalten, und auch dem Übernatürlichen und Unwahrscheinlichen verschließt der Autor sich nicht. Menschen mit sparsamen Strichen und ihr Drama auf wenigen Seiten, unter Verzicht auf jede Erklärung zu entwerfen, ist eine Kunst, die Andrzej Stasiuk meisterhaft beherrscht.

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        January 2008

        Fado

        Reiseskizzen

        by Andrzej Stasiuk, Renate Schmidgall

        Während seiner Fahrten durch Albanien hört Stasiuk den Fado. Melancholie und sanfter Trotz dieser Musik sind auch den 24 kurzen erzählerischen Meditationen eigen, die thematisch wie geographisch einen weiten Bogen schlagen: von Südpolen bis Montenegro, vom Blick durchs Vergrößerungsglas auf eine alte Karte, die bosnische Dörfer verzeichnet, bis zu den Reflexionen über die neue Mobilität als Flucht aus der eigenen Geschichte, dem eigenen Leben. »Gibt es eine bessere Metapher für die Reise als eine brüchige Landkarte? Gibt es eine noblere Art der Reise als die auf den Spuren eines Schriftstellers, dessen Bücher man bewundert? So eine Reise ist eine Pilgerfahrt. Und die Pilgerfahrt ist ja nichts anderes als die ältere Schwester der Reise als solcher. Reisen heißt leben. Jedenfalls doppelt, dreifach, mehrfach leben.«

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        September 2009

        Winter

        Fünf Geschichten

        by Andrzej Stasiuk, Bernhard Heisig, Renate Schmidgall, Olaf Kühl

        „Auf den Schrottplatz kommst du nicht“, sagt Grzesiek zu seiner orangen Syrena, in der er mit Kupferdrahtrollen an der polnisch-slowakischen Grenze unterwegs ist. „Ich finde schon jemanden für dich. Vielleicht einen Rentner. Er wird für dich sorgen, und ihr werdet zusammen alt werden.“ Wie die berühmten Galizischen Geschichten spielt auch Winter unter Menschen in einer armen Gegend, deren Bewohner nach der Wende auf der Strecke geblieben sind. Sie leben in einer großen Stille. Überall in der Landschaft liegen kaputte oder ausrangierte Gegenstände herum, „von Leere durchweht“, ihres Sinns beraubt. Ob es einen eschatologischen Mechaniker gibt, der mit einem himmlischen Schraubenschlüssel an ihrer Erlösung arbeitet? Andrzej Stasiuks unvergeßliche Geschichten erzählen vom Geheimnis und von der Würde einer bald verschwundenen Welt.

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        September 2012

        Tagebuch, später

        by Andrzej Stasiuk

        Zorniger hat Andrzej Stasiuk nie über Polen und den Westen geschrieben als nach seiner jüngsten Reise durch Südosteuropa. Zurück aus den „Ländern mit ausgeprägter Persönlichkeit”, wo Minarette neben Minen- und Gräberfeldern stehen, stößt er sich an obszönen Widersprüchen im eigenen Land: Nach Märtyrertum dürsten, aber zwischen zwanzig Chipssorten und erschwinglichen Tunesien-Angeboten wählen - wie paßt das zusammen? Sieht Polen nicht längst aus wie ein zurückgebliebenes Deutschland? Bleibt der Südosten deshalb ein nie einzuholendes Ziel, weil den Reisenden dort eine Realität anspringt, die zu Hause verdrängt oder neutralisiert ist? Reisebilder und Reflexionen, Rhapsodie und Pamphlet - Andrzej Stasiuk radikalisiert in seinem neuen großen Prosatext seine Kunst des scharfen Blicks und der pointierten Poesie.

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        September 2001

        Wie ich Schriftsteller wurde

        Versuch einer intellektuellen Autobiographie

        by Andrzej Stasiuk, Olaf Kühl

        Andrzej Stasiuk wäre lieber Rockstar geworden als Schriftsteller. Daß es anders kam, verdanken wir der verwunschenen Trostlosigkeit Warschaus, dem Realismus Godots, der Musik der Sex Pistols und Leuten wie Lou Reed und Jean Genet. Und einer permanenten Rebellion gegen Eltern, Schule, Armee und Gesellschaft. Im Dezember 1980, als das Kriegsrecht in Polen verhängt wurde, kehrte Stasiuk nicht mehr in seine Kaserne zurück und landete im Gefängnis. Nach seiner Entlassung wurde er als Held des Widerstands gefeiert. Doch er war weder Pazifist noch Dissident - er hatte einfach keine Lust mehr.Dieser in einem einzigen, langen Atemzug erzählte Bildungsroman in ironischer Absicht bestätigt, was Stasiuk-Leser längst wissen: daß seine poetische Kraft sich nicht nur einem gefährlichen Leben, sondern auch dem unverwandten Staunen über die Wirklichkeit verdankt.

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        February 2011

        Der weiße Rabe

        Roman

        by Andrzej Stasiuk, Olaf Kühl

        Fünf Jugendfreunde im postkommunistischen Warschau, alle Familienväter, alle anfang Dreißig, brechen ins Ungewisse auf. Ihres Alltags überdrüssig, lassen sie sich von dem melancholischen wie charismatischen Wasyl zu einem Abenteuer überreden, das sie in das wilde, spärlich besiedelte Gebiet an der polnisch-slowakischen Grenze führt. Als einer von ihnen einen Zollbeamten niederschlägt, erhält der Winterausflug eine dramatische Wendung. Ein Kreis verschworener Freunde sucht in der eisigen Landschaft der Beskiden nach einem Leben der Extreme. Was wie ein leichtsinniges Abenteuer beginnt, wird zu einer Prozession in den Untergang. "Mit seinem apokalyptischen, zwischen Road Novel und Geisteraustreibung oszillierenden Roman ist Andrzej Stasiuk ein sprachtrunkenes, wodka-durchwehtes Kunstwerk geglückt." Peter Henning, Focus

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        April 2004

        Mein Europa

        by Juri Andruchowytsch, Andrzej Stasiuk, Martin Pollack, Sofia Onufriv

        Zwei Essays über das sogenannte Mitteleuropa nennen Juri Andruchowytsch und Andrzej Stasiuk ihr literarisches Doppelportrait einer Landschaft, die sie gemeinsam durchreist haben. Zu Fuß und im Auto zwischen den Beskiden und der Bukowina unterwegs, auf polnischem, slowakischem, tschechischem, ungarischem, rumänischem und ukrainischem Territorium, erschaffen sie – Ethnographen, Kartenleser, Reporter und Dichter zugleich – ein neues Gelände: das literarische Mitteleuropa. Während Andruchowytsch den Spuren seines deutschen Urgroßvaters folgt, der vor dem Ersten Weltkrieg aus Böhmen nach Galizien kam, und die versunkene Geschichte der kleinen Metropolen entdeckt, tritt Stasiuk als wahrnehmungsbesessener, mit einem magischen Auge begabte Landvermesser auf. Ihre »Geopoetik« ist ein unentbehrlicher Beitrag zur Entdeckung des neuen Europas und zur Überwindung jener Grenze, die mit der Erweiterung der EU im Mai 2004 Polen und die Ukraine voneinander zu trennen droht.

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        August 2008

        Dojczland

        by Andrzej Stasiuk, Olaf Kühl

        »Beim Anblick eines Mercedes die Tränen runterschlucken. In die silberne Zigarre des ICE steigen, Herbst im Herzen. Durch das Olympiastadion in Berlin spazieren und eine Zigeunermelodie aus Siebenbürgen vor sich hinsummen.« Der Erzähler des Bestsellers Dojczland, ein literarischer Gastarbeiter auf Lesereise kreuz und quer durch die Bundesrepublik, verbirgt nicht, daß er lieber auf dem Bukarester Gara de Nord als am Stuttgarter Hauptbahnhof angekommen wäre. So selbstironisch spielt Stasiuk mit Ängsten, Vorurteilen und Klischees, den eigenen, den fremden, daß ihn ein polnisches Skandalmagazin als »bezahlten Einflußagenten Berlins« anprangerte.

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        September 2009

        Odessa Transfer

        Nachrichten vom Schwarzen Meer

        by Katharina Raabe, Monika Sznajderman, Andrzej Kramarz

        Wie Raumstationen an den äußersten Ende des Universums erschienen den alten Griechen ihre Küstenstädte am Schwarzen Meers. Über Tausende von Jahren verlief hier die Grenze zwischen Europa und Asien, fast ein halbes Jahrhundert die zwischen Ostblock und westlichem Bündnis. Die dünne Schicht organischen Lebens über einer gewaltigen toten Tiefe; zwei Strömungen, deren obere westwärts, deren untere ostwärts zieht - das geheimnisvolle Meer symbolisiert geradezu die Spannung, die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen. „Last & Lost“, dem Atlas des verschwindenden Europas, folgt „Odessa Transfer“, eine Fahrt an die Grenzen früherer Imperien, an Orte des Exils und der Zuflucht. Was entsteht hier, zwischen Constanza und Odessa, Jalta und Sotschi, Batumi und Istanbul, auf den Trümmern der ältesten und der jüngsten Geschichte? In Essays, literarischen Reportagen und Erzählungen wird die Schwarzmeerregion sichtbar - als ein Raum, dessen Zauber und Zerstörtheit die poetische Einbildungskraft herausfordert. Mit Texten von Neal Ascherson, Attila Bartis, Mircea Cartarescu, Nicoleta Esinencu, Karl-Markus Gauß, Katja Lange-Müller, Sibylle Lewitscharoff, Aka Morchiladze, Emine Sevgi Özdamar, Katja Petrowskaja, Andrzej Stasiuk, Takis Theodoropoulos und einem Fotoessay von Andrzej Kramarz.

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        October 2019

        Leuchtende Tage

        Geschichten und Gedichte über das große und kleine Glück

        by Clara Paul

        Es gibt Tage, da spürt man schon beim Aufwachen, dass gleich etwas ganz Neues und ganz Wunderbares geschehen wird und man beschenkt wird mit einem unerwarteten Glück. Über diese viel zu seltenen, unvergesslichen Tage, in denen man mit der Welt im Einklang ist und sich wie von einer inneren Sonne durchstrahlt fühlt, über diese Tage, die für immer aus der Erinnerung herausleuchten, erzählen Paul Auster, Lily Brett, Teju Cole, Roald Dahl, Peter Handke, Wolfgang Herrndorf, Hermann Hesse, Erich Kästner, Robert Menasse, Amos Oz, Marcel Proust, Rainer Maria Rilke, Joachim Ringelnatz, Andrzej Stasiuk, Kurt Tucholsky, Robert Walser u. v. a.

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        September 2023

        All die schönen Winter

        Geschichten aus wunderweißen Tagen

        by Clara Paul

        Wo sind sie geblieben: All die schönen Winter? Die Tage mit kälteklirrender Sonnenluft und flaumleichten Flockentanz, wenn der glitzernde Schnee unter den Schuhen knirscht und eine weißverzauberte Welt sich vor einem auftut? Diese Tage des Glücks gibt es noch und wird es immer geben, denn die Erinnerung an sie ist aufbewahrt in den hier versammelten Geschichten über Winterfreuden und Schneevergnügen, über kristallklare Frosttage und tannenduftende Nächte ‒ und über all das, was am Winter schön war und schön ist. Hiervon erzählen Peter Bichsel, Lily Brett, Doris Dörrie, Max Frisch, Hermann Hesse, Elke Heidenreich, Patricia Highsmith, Mascha Kaléko, Marie Luise Kaschnitz, Erich Kästner, Katherine May, Andrzej Stasiuk, Robert Walser u. v. a.

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        March 2021

        Der schöne Augenblick

        Geschichten und Gedichte über Glücksmomente

        by Clara Paul

        »Nicht der Tage erinnert man sich«, heißt es bei Cesare Pavese, »sondern der Augenblicke.« Denn manche Augenblicke sind so schön, dass man sie sein Leben lang nicht mehr vergisst: die Millisekunde, in der zwei Augenpaare sich treffen – und nichts ist mehr wie vorher; oder der kurze Wimpernschlag und ein überraschtes Lächeln, das alles verändert; oder die plötzliche Offenbarung zwischen zwei Atemzügen, die einen staunen macht; oder der lange Glücksmoment, in dem man in Einklang ist mit sich und der Welt …Über diese unvergesslichen, perfekten, zeitlosen Momente, in denen man sich vom Leben beschenkt fühlt, über diese »irdischen Augenblicke, die man zu verweilen bittet« (Wisława Szymborska), erzählen in ihren Gedichten und Geschichten Rose Ausländer, Mircea Cărtărescu, Teju Cole, Emily Dickinson, Hermann Hesse, Alexander Kluge, Michael Krüger, Siegfried Lenz, Rainer Malkowski, Friederike Mayröcker, Cees Nooteboom, Rainer Maria Rilke, Antoine de Saint-Exupéry, Andrzej Stasiuk, Wisława Szymborska, Roger Willemsen u. v. a.

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