Walther Jantzen: Personalakte 1928 bis 1944.
by Walther Jantzen ; Alexander Glück
1945 war auch für viele deutsche Biographien die „Stunde Null“. Was man vor dem Ende der NS-Herrschaft getan und geglaubt hat, wollte man plötzlich nicht mehr wissen oder zumindest sprach man nicht darüber. In Ergänzung der Neuausgaben strategisch-politischer und propagandistischer Fachaufsätze wird hier die komplette Personalakte des Dienstgebers von Walther Jantzen vorgelegt. Die Akte ist ein Schlüssel zum Verständnis autobiographischer Angaben und entlarvt beispielsweise die kleinen und größeren Flunkereien im Entnazifizierungsverfahren. Sie gibt aber auch Einblick in den Berufsalltag eines nationalsozialistischen Beamten, der sich zwar gerne vor allem als Pädagogen und Schulmann darstellte, sich aber mit diversen Nebenbeschäftigungen (Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht, Vortragstätigkeit, Schulbuchprüfer, Leitung von Lehrerfortbildungen in Rankenheim) so weit vom Schulbetrieb entfernte, daß ihm sein Dienstherr das Ende des Beamtenverhältnisses in Aussicht stellte. Kernbereich der Dinsttätigkeit Walther Jantzens im Dritten Reich war die Schulleitung der Oberschule für Mädchen der ev. Hoffbauer-Stiftung Potsdam-Hermannswerder, die unter seiner Führung zu einer NS-Heimschule umgebaut wurde.