Aus dem Französischen von Peter Assion, Hermann Lang, Eva Moldenhauer, Annette und Georg Roellenbleck
Pontalis verfolgt mit dem hier vorliegenden Buch die Absicht, Freuds theoretische Positionen zu überprüfen und sie dort, wo es notwendig erscheint, kritisch fortzuentwickeln, um die Psychoanalyse als wissenschaftliche Theorie für die Gegenwart handhabbar zu machen. Ausgangspunkt von Pontalisʼ Untersuchung ist die These, daß sich für die Psychoanalyse »nach Freud« neuartige Probleme stellen, die es erst einmal zu formulieren gilt. Das betrifft insbesondere die Rolle der Sprache als Brücke zwischen Analytiker und Patient, als Mittel und Ziel des therapeutischen Prozesses, schließlich als Medium, in dem die Heilpraxis zur Theorie gerinnt. Nicht minder wichtig ist Pontalisʼ Polemik gegen Versuche, die Psychoanalyse mittels Umbiegung in eine Theorie der Anpassung, wie sie besonders von der Ich-Psychologie angloamerikanischer Prägung betrieben wird, in ihren entscheidenden Punkten zu verflachen. Insofern erweist sich Pontalis als durchaus orthodoxer Analytiker auch da, wo er Freuds Auffassungen kritisiert.