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        December 1989

        Dorle und Wolf

        Eine Novelle

        by Martin Walser

        Wolf Zieger, aus der DDR stammend, leidet an der deutschen Teilung. Ihn bekümmert, daß seine kämpfende und leidende Republik auf dem Gebiet der High-Technologie hoffnungslos unterlegen ist. Um diesem Defizit abzuhelfen, stellt er sich als Spion in ihre Dienste. Verheiratet ist er mit Dorle, einer Sekretärin im Bonner Verteidigungsministerium. Nach 9 Jahren fehlerloser Spionagepraxis will er mit seiner Frau zu einem normalen Familienleben zurückkehren. Aber die Auftraggeber zeigen kein Verständnis für seinen Wunsch. Wolf spürt den Konflikt immer brennender. Er beginnt sich und sein dauerndes Weder- Noch abzulehnen. In diesem persönlichen Zwiespalt zwischen Sollen und Nicht-mehr-Wollen stellt er sich einem Gericht in der Bundesrepublik und wird verurteilt: Zeit für Trauerarbeit. »»Dorle und Wolf« ist von besonderem Reiz, weil das Wesensmerkmal aller Walserschen Halbhelden, das Tarnen des Inneren, hier auch noch zum Berufsmerkmal geworden ist ... »Dorle und Wolf« ist ein Buch, das sich ausgesprochen lustvoll lesen läßt.« »Die Weltwoche«

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        September 2022

        Der Triumph der Waldrebe in Europa

        Ein neues Theaterstück des Georg-Büchner-Preisträgers

        by Clemens J. Setz

        Beunruhigend weit liegen die Lebensentwürfe auseinander, Übergänge und Zwischentöne drohen in der öffentlichen Debatte zu verschwinden. David ist tot, das veröffentlichen der Influencer Tim und einige Journalist:innen, doch aus Sicht der Eltern leidet der Junge seit seinem Verkehrsunfall an einer Art von Demenz. Renate und Konrad suchen eine Schule für ihren Sohn, der als Tablet in einem Rollstuhl erscheint. Der Bildschirm gibt Davids Gedanken wieder – eingetippt von den Eltern, die behaupten: »Wir waren ja jeden Tag mit ihm zusammen und wissen doch ganz gut, wie er denkt.« Renate und Konrad verweigern sich einer Trauerarbeit, die sie zwänge, den eigenen Sohn sterben zu lassen. »Verschonten« und Kinderlosen, die wie Tim in seinem Video auf Davids Grab hinweisen, begegnen sie mit Kampfgeist und werfen ihnen Gedankenmord vor. In Interviews, Internetvideos und Tonaufnahmen eröffnet Clemens J. Setz ein bizarres Wortgefecht. Wer hat die Kontrolle über die Grenze von Leben und Tod? Abseits der irrwitzigen Debatte begleitet der Autor mit erstaunlichem Realismus die Eltern und ihren Sohn in die Abgründe der Gefühle und Sprachlosigkeit.

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        August 1992

        Nationalsozialismus in der »zweiten Generation«

        Psychoanalyse von Hörigkeitsverhältnissen

        by Anita Eckstaedt

        Thema dieser aufschlußreichen Arbeit sind die Auswirkungen, die die Epoche des Faschismus und der Zusammenbruch des »Dritten Reiches« auf die psychische Entwicklung der während des Krieges oder unmittelbar danach geborenen Kinder der Täter gehabt haben. Dieses Buch verdient schon deshalb ein breites Interesse, weil sich Anita Eckstaedt auf ein auch von der westdeutschen Psychoanalyse bis heute weitgehend vernachlässigtes Terrain vorgewagt hat. Anita Eckstaedts Beschreibung und Analyse der psychischen Deformationen, in denen die Ideologie des Nationalsozialismus nach dem Zusammenbruch des »Dritten Reiches« bis heute überlebt und ihre unheilvolle Wirkung entfaltet hat, ist zweifellos ein wichtiger Beitrag zu der von der Nachkriegsgeneration unterlassenen Aufklärungs- und Trauerarbeit. Ihre Untersuchung gehört daher gleichwertig neben Alexander und Margarete Mitscherlichs Die Unfähigkeit zu trauern gestellt. Während deren sozialpsychologische Analyse der Abwehr- und Verleugnungsmechanismen, mit deren Hilfe sich die Nachkriegsgeneration ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit zu entledigen suchte, eher eine soziologische Bestandsaufnahme von außen war, entwickelt Anita Eckstaedt die gleiche Problematik aus der Situation der psychoanalytischen Behandlungsrealität heraus. Dadurch wird nachvollziehbar, wie die für die Kriegsgeneration von Alexander und Margarete Mitscherlich primär strukturell beschriebenen Phänomene und Symptome sich konkret auf die psychische Entwicklung der »zweiten Generation« ausgewirkt haben. (Joachim Weiner) 1991 hat Anita Eckstaedt im Suhrkamp Verlag veröffentlicht: Die Kunst des Anfangs. Psychoanalytische Erstgespräche.

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