Die Waltänzerin
by Birgit Baader
Kaiana besitzt eine besondere Gabe: Sie gehört zur Gruppe der Waltänzer. Seit Urzeiten suchen die Wale Kontakt mit einzelnen Menschen, die direkt mit ihnen kommunizieren können. Kaiana ist einer dieser Menschen. Sie lebt mit ihrer alleinerziehenden Mutter Seloina und ihren Geschwistern Roko und Aisha zusammen in einer kleinen Küstenstadt. Zwischen ihr und Seloina kommt es immer wieder zu Spannungen. Seloina ist häufig überfordert mit Kindereziehung, Haushalt und Arbeit und kann ihre träumerische Tochter nicht wahrnehmen und verstehen. Zum Glück gibt es Risa, Kaianas Großmutter. Sie versteht ihre Enkelin nicht nur, sondern schafft es, auch ihrer Tochter zart, aber bestimmt einen Spiegel vorzuhalten. Risa weiß, dass Kaiana eine besondere Gabe besitzt. Doch bevor Kaiana ihre einzigartige Aufgabe erfüllen kann, muss sie zunächst vieles lernen und einige Initiationen überstehen. Gemeinsam mit Toroa, einer schwangeren Buckelwalin, die vor der Geburt ihres Kalbes fast an Komplikationen stirbt, und durch Risas Unterstützung findet Kaiana das Selbstvertrauen und die Stärke, zu sich zu stehen und auf ihre Fähigkeiten zu vertrauen. Auch wenn es ihr nicht immer leicht fällt, erkennt sie nach und nach, dass sie ihr Glück nur findet, wenn sie sich selbst treu bleibt. Die Waltänzerin ermutigt Heranwachsende, ihre Eigenheiten und Gefühle anzunehmen und sich nicht von ihrem Weg ablenken zu lassen. Wer seine Talente erkennt und sie gezielt einsetzt, unabhängig von äußerer Akzeptanz und Unterztützung, findet sein Lebensglück. Kinder werden körperlich immer früher reif und zum Erwachsenen. In ihrer emotionalen und spirituellen Entwicklung sind sie jedoch häufig auf sich alleine gestellt. Ihr Umfeld versteht sie entweder nicht oder ist zu sehr mit sich selbst und anderen Dingen beschäftigt, um einen verlässlichen Rahmen bieten zu können. Die Folge sind dramatisch ansteigende Zahlen von Jugendlichen mit mentalen Störungen, die seelisch und geistig aus der Balance geraten sind.