Auf der Seidenstraße - von Amnon Shamosh

Die Geschichte handelt von jahrhundertealten Traditionen, historischen Ereignissen und Persönlichkeiten aus mehreren Jahrhunderten, die der Autor spannungsvoll miteinander verknüpft und bis in die heutige Zeit führt. Im Jahr 1400 kommt der große Eroberer Timur Lang in die syrische Stadt Haleb. Er holt zehn jüdische Seidenhändlerfamilien nach Samarkand, in die Hauptstadt seines Imperiums an der Seidenstraße. Timur entführt gleichzeitig mehrere jüdische Jungfrauen Halebs in seinen Harem. Timurs Sohn verliebt sich in eine der Frauen. König Elias wird geboren und islamisch erzogen. Er macht sich nach Spanien auf, um als Sohn einer Jüdin die christliche und jüdische Welt kennen- und verstehen zulernen. Bei der Rückkehr findet er schließlich eine Braut in Haleb, der Stadt seiner Vorfahren mütterlicherseits.

Gleichzeitig erzählt uns der Autor vom Leben in einem Jerusalemer Viertel am Beginn des 20sten Jahrhunderts, wo neue Einwanderer aus Buchara, einem Zentrum der jüdischen Diaspora bei Samarkand, und Haleb zusammenleben.

Schließlich werden wir in die letzte Dekade des 20sten Jahrhunderts geführt, als wiederum zahlreiche Juden aus dem nun sowjetischen Buchara in das nach ihnen benannte Jerusalemer Viertel auswandern. Mit dem hier geborenen Protagonisten des Romans Oshi gelingt es dem Autor, die unterschiedlichen zeitlichen Ebenen zusammenzuführen, denn Oshi ist ein Nachkömmling der Familie Dayan, deren Wurzeln bis zu den nach Samarkand geschickten jüdischen Familien zurückreichen.

(über den Autor siehe Die Safras)