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      • Fiction
        October 2021

        Mit mir die Nacht

        by Michaela Kastel

        Mit mir die Nacht Michaela Kastel In einer Gegenwart, in der Gewalt gegen Frauen in unterschiedlichster Form die Gesellschaft erschüttert und Fluchtwege bzw. Lösungen so schwierig wie langwierig erscheinen, dringt Michaela Kastel mit ihrer Prosa tief in die subjektive Welt ihrer geschundenen Hauptfigur ein und geht gnadenlos mit dem System der Schlächter ins Gericht, mit Zwangsprostitution und Femiziden – und das logisch und konsequent nicht in einer auktorialen Erzählhaltung, sondern in Ich-Form, ungeschönt und ungeschminkt. Madonnas Welt oszilliert zwischen unerträglicher Enge und unbeherrschbarer Ausdehnung, hat nur mehr bruchstückhaft mit der Realität zu tun, denn nach all dem von ihr Erlittenen ist ihre Wahrnehmung zerschlagen und trügerisch. An diesem Punkt schafft es die Autorin, ihre LeserInnen komplett in dieses Erleben zu ziehen, körperlich spürbar, unausweichliche Empathie. Es ist also nicht nur Kastels Schreiben, das berührt und verstört, sondern auch die Geschichte selbst sowie Madonnas Emotionen. Diese ganz eigene Fiktion erreicht die Autorin u. a. mit den Elementen eines comichaften Film-Noir-Stils und ihrem epischen Sprachsound. Inhaltlich arbeitet Kastel im Kosmos von gnadenloser Gewalt und hilflosen Verzweiflung ganz bewusst mit Madonnas unbändiger Sehnsucht nach Heimat, Licht und Erlösung. Als Schriftstellerin, die mit dem Background der ehemaligen Buchhändlerin die Branche kennt wie nur wenige andere, weiß sie an genau diesen neuralgischen, literarischen Verfahrensweisen ihre künstlerische Eigenständigkeit zu entzünden und zu entwickeln.

      • Fiction

        Sag mir, wen du hörst. Sag mir, wen du siehst. Sag mir, wer du bist

        by Andrea Nagele

        Sag mir, wen du hörst. Sag mir, wen du siehst. Sag mir, wer du bist Andrea Nagele Laura wird Zeugin eines Mordes, nur knapp kann sie dem Täter entkommen. Doch als die Triester Polizei den Tatort untersucht, finden sich weder ein Toter noch Spuren eines Verbrechens. Fand die Tat womöglich nur in ihrer Phantasie statt? Als ein weiterer Mord geschieht, wird Laura von einem jahrelang verdrängten Geheimnis eingeholt, das sie zutiefst verstört. Und die Schlinge zieht sich immer enger um ihren Hals.  Subtile Charakterstudie und atemberaubender Pageturner zugleich In ihrem neuen Thriller konstruiert die Klagenfurter Autorin Andrea Nagele ein beklemmendes Psychospiel, das einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Ihre Protagonistin wird in der norditalienischen Hafenstadt Triest Zeugin eines Mordes. Doch niemand glaubt den Aussagen der psychisch kranken Frau. Sollte sie sich die Tat tatsächlich eingebildet haben? Mit einer Dramatik, die wie ein Unwetter über die Lser*innen hereinbricht, nähert sich der Roman der Frage: Was ist Wahn, was ist Realität - und wem kann derjenige, der die Antwort darauf nicht kennt, tatsächlich vertrauen? Andrea Nagele gelingt ein atmosphärisch komplexer und dichter Roman, der aus den verschiedenen Färbungen und Formen der Angst und Paranoia ein narratives Bild von herausragender Spannugn und Faszination erzeugt. Dabei weiß die Autorin, worüber sie schreibt: Seit vielen Jahren betreibt Nagele eine psychotherapeutische Praxis in Klagenfurt am Wörthersee. Während sie dort Menschen hilft, ihre psychischen Nöte und Erkrankungen zu überwinden, stürzt sie die Figuren ihrer Romane regelmäßig in immer tiefere Konflikte und Abgründe. Den Kern ihres neuen Thrillers bildet eine komplee Mutter- Tochter-Beziehung, die geprägt ist von Abhängigkeit, Liebe und auch Hass. Die Leser*innen werden dabei mit unzuverlässigen Ich-Erzählerinnen konfrontiert und müssen genau wie die Figuren selbst zur Wahrheit durchdringen. Ein psychologisches Puzzle der Extraklasse - spannend bis zur letzten Seite. So eindrucksvoll wie in diesem Roman wurde existenzielle Unsicherheit und Wahn selten dargestellt. Ein Thriller mit Tiefgang, den man keinen Moment aus der Hand legen will.

      • Fiction
        October 2021

        Gott aus Stroh

        by Frank Dommel

        Gott aus Stroh Frank Dommel Kommissar Falk Sebastiani erschießt in der Not drei Attentäter und wird dafür mit fragwürdigem Ruhm und vie Applaus von der falschen Seite bedacht. Er nimmt sich in der norwegischen Finnmark eine Auszeit, doch die Ruhe ist trügerisch: Die Gegend ist Teil einer illegalen Flüchtlingsroute - mit teils daramtischen Folgen. Zudem verdichten sich die Hinweise, dass Falks Tochter Hannah aus Oslo in einen Mordfall involviert ist. Die Suche nach ihr bringt Falk ans Limit. In der unbarmherzigen Wildnis wird er mit einem Gegner konfrontiert, der für Hannahs Taten den ultimativen Preis verlangt: ein Leben für ein Leben. Frank Dommel schreibt mit dem Skalpell - messerscharf beobachtet und gnadenlos ehrlich. In Gott aus Stroh verknüpft er unbequeme gesellschaftspolitische Fakten, feinsinnigen Humor und Fragen nach individueller und politischer Schuld zu einem packenden Kriminalroman. Dreh- und Angelpunkt ist Kommissar Falk Sebastiani, der bei einem Einsatz drei Attentäter erschießt. Halb Held, halb Mörder, sucht er in der Abgeschiedenheit der norwegischen Finnmark Anschluss an sein verpasstes Leben und gerät in ein komplexes Gewirr aus Familiendrama, Flüchtlingsschleusen und organisierter Drogenkriminalität. Wie Dommel aus der Psychologie einer erstarrten, doch beidseitig um einen Neuanfang bemühten Vater-Tochter-Beziehung die Schattenseiten einer zutiefst verunsicherten globalisierten Welt zeigt, ist einzigartig. Zudem verankert er unaufdringlich starkes Lokalkolorit in seinem Plot, in dem sich die Einsamkeit und Kälte des Nordens sowohl in der Stimmung des Romans als auch in der Gemütsverfassung seiner Figuren widerspiegelt. Kopfkino par excellence, das begeistert und lange nachhallt.

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